FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

Keine Gewinner Finanzberater und Fondsselektoren reagieren größtenteils mit Verwunderung auf die von Acatis abrupt herbeigeführte Trennung von Gané . Einige Stimmen aus der Branche. Ü ber weite Strecken sah es für viele Marktteilnehmer so aus, als sei es eine geradezu einzigartige Erfolgsgeschichte, an der die beiden beteiligten Partner, der Frankfurter Fondsanbieter Acatis und die Aschaffenburger Investmentboutique Gané, da gemeinsam schrieben.Denn nicht ohne Grund wuchs der Acatis Value Event Fonds seit seiner Auflage im Jahr 2008 zu einem der beliebtesten Mischfonds in Deutschland heran. Bei einer über die Jah- re hinweg mehr als beachtlichen Perfor- mance schien es noch zu Beginn des Jahres sogar nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Fonds beim verwalteten Vermögen die Rekordmarke von acht Milliarden Euro erreichen würde. Zumal die Arbeitsteilung bestens zu funktionieren schien: Die beiden Gané- Gründer Uwe Rathausky und Henrik Muhle legten mit großem Geschick die Asset Allocation fest und wählten die Ein- zeltitel aus, Acatis stellte die Kapitalverwal- tungsgesellschaft und kümmerte sich um den Vertrieb. Und angesichts der über die Jahre eingesammelten Assets dürften beide Seiten von der Kooperation gut profitiert haben. Von einem erquicklichen Erlös aus den vereinnahmten Fondsgebühren war am Markt die Rede, der sich sowohl für den Fondsberater wie auch für die KVG jährlich zu einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag summiert haben soll. Erste Anzeichen Da störte es dem Anschein nach auch keinen der Beteiligten, dass es zwischen- durch offensichtlich mal zu Unstimmig- keiten gekommen ist, bei denen aller- dings beide Seiten stets darum bemüht waren, hier und da aufkommende Zwei- fel an der Fortsetzung der Partnerschaft möglichst zu zerstreuen. So zuletzt vor rund anderthalb Jahren, als der Zusatz „Gané“ aus dem Fondsnamen verschwand und aus dem „Acatis Gané Value Event Fonds“ der „Acatis Value Event Fonds“ wurde. Erklärt wurde der Schritt damals mit „gewissen markenrechtlichen Aspek- ten“, über die sich die Partner wohl nicht hätten einigen können. Inzwischen aber sind die Samthand- schuhe abgelegt. Auslöser war die für den gesamten Markt mehr als überraschende Mitteilung aus dem Hause Acatis, dass man sich von Gané als Berater des Acatis Value Event Fonds trennen werde. Künftig werde Johannes Hesche, Partner und Leiter des qualitativen Portfoliomanagements bei Acatis, für die Auswahl der Aktien und Anleihen sowie die Steuerung der Alloka- tion verantwortlich zeichnen. Firmengrün- der Hendrik Leber werde ihn dabei unter- stützen. „Ein wesentlicher Anstoß zu dieser Entscheidung war die Tatsache, dass die Gané-Verantwortlichen sich für die Auflage ihrer beiden neuen Fonds, ein Aktien- und Nach der mehr als überraschenden Entscheidung von Acatis, sich von Gané als Berater des Acatis Value Event Fonds zu trennen, sehen die meisten Branchenteilnehmer Uwe Rathausky (rechts) und Henrik Muhle (Mitte) auf lange Sicht als Profiteure. Hendrik Leber werde sich fürs Erste wohl auf Mittelabflüsse aus dem Acatis Value Event einstellen müssen. VERTRIEB & PRAXIS Acatis Value Event Fonds 318 fondsprofessionell.de 1/2024 FOTO: © VIZUALNI | STOCK.ADOBE.COM | MONTAGE

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