FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

I n den Jahren 2019 und 2020 floss eine erheb- liche Menge Kapital in den vergleichsweise kleinen Wasserstoffsektor, was zu einer deut- lichen Überbewertung der Pure Player führte. Der Markt befindet sich seitdem in einer Konso- lidierungsphase, und Experten sind zuversichtlich, dass der Tiefpunkt imOktober des letzten Jahres erreicht wurde. Carmen Junker, Beraterin des aktiv verwalteten GG Wasserstoff-Fonds in Deutschland, äußert sich optimistisch: „Nach drei Jahren kontinuierlicher Rückgänge dürften wir ein Ende dieses Zyklus erleben.“ Besonders dynamisch entwickelt sich der Was- serstoffsektor in China. Hyundai meldete am 9. Januar die Auslieferung des 500. Wasserstoff- LKWs in der Provinz Guangdong. Die Partner- schaft von Hyundai mit zwei lokalen chinesi- schen Unternehmen resultierte 2021 in einer Produktionsstätte im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar. Der Gesamtauftrag umfasst 1.500 Wasserstoff-LKWs, darunter Logistikfahrzeuge, Kühltransporter, Kehrmaschinen und Busse. Im Vergleich dazu lieferte 2023 der amerikanische Wasserstoff-LKW-Hersteller Nikola lediglich 42 LKWs aus. Wasserstofftriebwerke Parallel dazu rückt das Problem der Kondens- streifen im Flugzeugbau verstärkt in den Fokus der Klimaschützer. Wasserstofftriebwerke auf Basis von Brennstoffzellen könnten hier eine nachhaltige Lösung bieten. Airbus hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 ein serienreifes Wasserstoffflugzeug zu entwickeln. Der Kursrückgang bei Wasserstoffaktien führt zu interessanten Entwicklungen. Die Industrie De Nora betrachtet die derzeitigen Kurse als günstig und startete nach einem erfolgreichen Aktien- rückkauf im November ein weiteres Rückkauf- programm. Das Unternehmen hält derzeit etwa 1,6 Prozent seiner eigenen Aktien. Die Bank of America sieht ein enormes Potenzial in der Wasserstofftechnologie. Bis 2050 könnte der Markt ein Volumen von 11 Billionen US-Dol- lar erreichen, begleitet von bedeutenden Fort- schritten und sinkenden Produktionskosten. Die Bank ist überzeugt, dass Wasserstoff als das Element, das 90 Prozent des Universums aus- macht, in Zukunft effektiv und wirtschaftlich genutzt werden kann. Wasserstoffpipeline Auch auf politischer Ebene gewinnt Wasserstoff an Bedeutung. Deutschland und Norwegen ha- ben sich darauf geeinigt, eine Wasserstoffpipeline als Ersatz für russisches Erdgas und Kohle zu bauen. Weltweit nimmt das Interesse anWasser- stoffprojekten zu, wie die angekündigten Projekte in Australien zeigen, die sich auf eine Gesamt- menge von rund 12 Millionen Tonnen pro Jahr belaufen. Insgesamt scheint sich also eine posi- tive Dynamik im Wasserstoffsektor abzuzeich- nen, die Investoren und Umweltschützer glei- chermaßen aufhorchen lässt. PARTNER-PORTRÄT Hoffnung auf eine Renaissance der Wasserstoff-Aktien Die Euphorie umWasserstoff als umweltfreundlichen Energieträger hat sich in den letzten Jahren am Finanzmarkt deutlich beruhigt. Nach den überzogenen Kursen im Jahr 2019 und 2020 erlebten wir seit Frühjahr 2021 einen schrittweisen Abbau der Überbewertung. Doch könnte sich jetzt ein Wendepunkt ankündigen? 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Dabei kombi- nieren die beiden das technische Wissen des Diplomingenieurs für Elektrotechnik mit der Expertise für langjähriges Asset Manage- ment für ethisch-ökologische Anlagen der Wirtschaftspsychologin. Gerd Junker GG Wasserstoff Carmen Junker GG Wasserstoff AUFBRUCHSTIMMUNG IM WASSERSTOFFSEKTOR: ANZEIGE FOTO: © GRÜNES GELD GMBH