FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024
Mut kennt auch leise Töne Das neunte Gipfeltreffen der Fondsfrauen am Vortag des FONDS professionell KONGRESS kombinierte Vorträge, Diskussionen und Praxisberichte. Auf der Agenda stand auch das Thema KI. Z wei Mal live aus einem Studio über- tragen und sieben Mal in Präsenz vor Ort: Es war sage und schreibe der neunte Fondsfrauen-Gipfel, zu dem die Initiatorin und Ideengeberin des Karrierenetzwerks, Anne Connelly, die Gäste einen Tag vor Beginn des 22. FONDS professionell KONGRESS begrüßte. Und in den neun Jahren, seit das Netzwerk 2015 aus der Tau- fe gehoben wurde, haben die Fondsfrauen viel geschafft. „Wir stellen fest, dass das Interesse an unserer Mission, Gender Diversity in der Finanzbranche zu erreichen, weiterhin sehr groß ist“, sagte Connelly. Allein über den eigenen Linkedin-Kanal erreiche das Netz- werk regelmäßig knapp 7.000 Frauen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. 60 Unternehmen sind mittler- weile bei den Fondsfrauen engagiert. „Da- mit sind wir bei Weitem das größte Kar- rierenetzwerk für Frauen in der deutsch- sprachigen Finanzbranche“, berichtete die Fondsfrauen-Mitgründerin. Es sei aber auch festzustellen, dass Bud- gets für Gender Diversity sowie die Effekte der Fondsfrauen-Aktivitäten immer wieder hinterfragt würden. Daher kündigte Con- nelly den ersten „Impact Report“ an, den das Karrierenetzwerk pünktlich zumWelt- frauentag am 8. März herausgebracht hat. „Wir zeigen damit, welchen Impact unsere diversen Initiativen haben“, so Connelly. „Vor allem zeigen wir, dass ein professio- nelles Netzwerk mehr kann, als einfach nur ein nettes Event zu gestalten“, sagte sie. Doch auch das neunte Spitzen-Event der Fondsfrauen hatte einiges zu bieten – von Impulsvorträgen über Paneldiskussionen bis hin zu Geschichten über Mut. Auch künstliche Intelligenz (KI) – eines der The- men, die die Finanzbranche aktuell heftig bewegen – durfte im diesjährigen Pro- gramm nicht fehlen. Grenzen der Technologie „Gerade Frauen treffen jeden Tag zahlrei- che Entscheidungen, da wäre es doch nicht schlecht, wenn eine KI ihnen die eine oder andere abnehmen könnte“, sagte Katharina Zweig, Professorin an der Technischen Uni- versität (TU) Kaiserslautern und renom- mierte Expertin für künstliche Intelligenz, in ihrem Vortrag. Auch für Anleger könne es vorteilhaft sein, wenn eine Maschine eine fundierte Marktanalyse zu einzelnen Aktien liefern würde. Aber: „Das kann KI nicht“, erklärte Zweig. Eine Software wie ChatGPT sei heute zwar bereits in der Lage, etwa einen Text für eine Marketingkampagne zu erstel- len, weil sie solche Strukturen unzählige Male „gesehen“ habe. „Aber sie ist nicht in der Lage, zwei Texte miteinander zu ver- gleichen“, so die Expertin. Auch Daten könnten viele KI-Anwendungen derzeit noch nicht sinnvoll auswerten. Viele wie- derkehrende und unbeliebte Arbeiten » Es wäre doch nicht schlecht, wenn eine KI Frauen Entscheidungen abnehmen könnte. « Katharina Zweig, TU Kaiserslautern Trio an der Spitze: Die Fondsfrauen- Gründerinnen Manuela Fröhlich, Anne Connelly und Anke Dembowski (v. l.) freuen sich über ein gelungenes Gipfeltreffen ihres 2015 gestarteten Karrierenetzwerks. VERTRIEB & PRAXIS Fondsfrauen-Gipfel 384 fondsprofessionell.de 1/2024 FOTO: © TONI HOFFMANN
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