FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

mögenskonzept eine Luxemburger Lösung, was die steuerliche Handhabung für die Endkunden verkompliziert. Zum anderen haben sich die Anforderungen der Privat- anleger geändert,was den digitalen Zugang zu ihrem Depot und die Verzahnung mit der Beratung in der Filiale vor Ort anbe- langt. Darum haben wir uns entschieden, in Deutschland eine neue, moderne Lösung zu implementieren. Als technische Infrastruktur nutzen wir die Plattform, die wir für unseren Robo-Advisor Bevestor ent- wickelt haben und die auch als Grundlage für Smart-Vermögen dient. So lassen sich entsprechende Synergien heben. Die Ab- schlussstrecke ist nun komplett digital, außerdem umfasst Deka-Connect+ alle Ele- mente, die den Sparkassen für ihr Indivi- dualkundensegment wichtig waren. Wo ziehen Sie denn die Grenze zwischen dem Privat- und Individualkundenbereich? Das lässt sich nicht an einem für jede Spar- kasse gültigen Betrag festmachen, sondern das entscheidet jedes Institut für sich.Meist beginnt das Individualkundensegment bei rund 100.000 Euro liquiditätsnahem Ver- mögen. Da gibt es aber Abweichungen, weil sich ja beispielsweise auch die Kauf- kraft von Region zu Region unterscheidet. Alles in allem handelt es sich aber um das Segment, in dem die Sparkassenorganisa- tion die größten Volumina imWertpapier- geschäft betreut. Darum sehen wir auch großes Potenzial für unser neues Angebot. Der Vertrieb läuft über die Filialen, danach können die Kunden aber über ihr Smart- phone auf die Vermögensverwaltung zu- greifen – habe ich das richtig verstanden? Ja. Auch wenn Deka-Connect+ eine Ver- mögensverwaltung mit komplett digitaler Abschlussstrecke ist, haben wir uns bewusst dafür entschieden, den Abschluss immer über die Sparkasse vor Ort abzubilden. Nach der Erstinvestition können die Kun- den über die App Ein- und Auszahlungen vornehmen, einen Sparplan aufsetzen oder die Anlagestrategie ändern. Sie haben aber immer auch die Option, sich an ihren Berater zu wenden. Wir erwarten, dass die Kunden davon gerade vor wichtigen Ent- scheidungen Gebrauch machen, etwa wenn es um den Wechsel der Strategie geht. Über die App können sie auch jeden Tag ins Portfolio schauen,wenn sie das mö- gen. Dort erfahren sie beispielsweise, wel- chen Beitrag verschiedene Anlageklassen oder Investmentthemen zur Performance geleistet haben. Neben dem obligatori- schen Quartalsreport bieten wir auch Mo- natsberichte an, in denen wir erläutern, wie wir unsere Marktmeinung in den Depots umsetzen. So wollen wir eine eher abstrak- te Dienstleistung wie die Vermögensverwal- tung ein Stück weit erlebbar machen. Haben Sie schon Zahlen, wie das Produkt bei den Sparkassenkunden ankommt? Vor dem offiziellen Marktstart im Januar lief eine Pilotphase von Oktober bis Ende Dezember 2023, an der sich anfangs zehn und ab Dezember dann zwölf Sparkassen beteiligt haben. Der Grund ist, dass wir eine neue Plattform entwickelt haben, die komplett in die IT der Sparkasse integriert wurde. Das wollten wir ausführlich testen, bevor wir das Angebot breit ausrollen. » Wir verfolgen eine kom- plett offene Architektur, können also wirklich auf die besten am Markt verfüg- baren Fonds zugreifen. « Dirk Degenhardt, Dekabank FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH fondsprofessionell.de 1/2024 387

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