FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

Schon in der Pilotphase hatten wir mehr als 1.000 Abschlüsse mit einem Volumen von gut 20 Millionen Euro. Seither kom- men fast täglich neue Sparkassen hinzu. Ende Februar konnten wir mit knapp 50 Sparkassen die Grenze von 100 Millionen Euro knacken, die Zahl der Verträge liegt bei rund 4.000. Im Schnitt haben die Kun- den also etwa 25.000 Euro angelegt. Daran zeigt sich auch der Unterschied zu unse- rem Einsteigerprodukt Smart-Vermögen: Dort starten die meisten mit eher kleinen Beträgen, die durchschnittlich investierte Summe liegt aktuell bei rund 1.300 Euro. Muss jede Sparkasse einzeln angebunden werden? Oder warum bieten noch nicht alle Institute das Produkt an? Wir müssen zwar nicht jede Sparkasse ein- zeln freischalten, aber es obliegt den Ent- scheidern vor Ort, ob und wann sie Deka- Connect+ aufnehmen. Jedes Institut hat sei- nen eigenen Marketing- und Vertriebsplan, in dem solche Produktstarts und die nöti- gen Schulungen terminiert werden. Unser Ziel ist es, dass Ende dieses Jahres gut jede zweite Sparkasse an Bord ist. Wenn eine Sparkasse Connect+ empfiehlt, erzielt sie Erträge aus der Vermittlung von Vermögensverwaltungsverträgen, die regu- latorisch nicht als Zuwendung gelten. Sollte es eines Tages doch noch zu einem Provi- sionsverbot kommen, wäre sie also fein raus. Wie wichtig ist dieser Punkt? Für die eine oder andere Sparkasse mag das eine gewisse Rolle spielen, es ist aber immer nur eines von mehreren Argumen- ten. Wesentlich wichtiger ist den meisten Instituten ein anderer Aspekt: In den ver- gangenen Jahren ist zwar die Zahl der Depots deutlich gestiegen, nicht aber die der Berater. Darum braucht es Lösungen, in denen die Anlageentscheidungen dele- giert werden, um trotz der immer schnelle- ren und komplexeren Finanzmärkte hand- lungsfähig zu bleiben. Sprich: Um das Ma- nagement der Kundenportfolios kümmern wir uns. Der Berater muss nicht wie bei der klassischen Fondsvermittlung mit Hun- derten Kunden sprechen, um die Depots anpassen zu können. Bei den Sparkassen kommt aber ein weiterer Punkt gut an. Und zwar? Viele Sparkassen verfolgen im Individual- kundensegment eine Core-Satellite-Strate- gie, setzen also auf ein stabiles Basisinvest- ment und mischen ausgewählte Themen- fonds bei. Diese Idee haben wir aufgegrif- fen. Neben dem Basisportfolio mit Aktien, Renten und Gold bietet Connect+ die Möglichkeit, zusätzlich bis zu drei Zu- kunftsthemen zu wählen.Diese Wahl kann der Kunde entweder selbst treffen – wir nennen das Individuallösung –, oder er überlässt diese Entscheidung der Deka – das ist die sogenannte Komfortvariante. Welche Investmentthemen können die Anleger denn wählen? Wir stellen bewusst keine einzelnen The- menfonds zur Wahl, sondern haben drei breite Megatrends definiert: Gesundheit, Technologie und gesellschaftlicher Wandel. Schließlich wissen wir nicht, welche kon- kreten Innovationen in drei oder fünf Jah- ren den Technologie- oder Gesundheits- sektor prägen werden. Innerhalb der drei genannten Bereiche wählen wir dann Sub- themen aus. Allein im Tech-Bereich gibt es da unzählige Möglichkeiten, sei es Indus- trie 4.0, Cybersecurity, künstliche Intelli- genz, Elektromobilität oder E-Gaming.Wir schauen uns an, welches Einzelthema aktu- ell tatsächlich vielversprechend ist – auch mit Blick auf die Profitabilität des Ge- schäftsmodells und die Bewertung. Wir wollen nicht in die gleiche Falle tappen wie viele Privatanleger, die Studien zufolge meist erst dann auf Investmentthemen auf- springen, wenn der Trend an der Börse bereits seinen Höhepunkt erreicht hat. Setzen Sie eher auf ETFs oder auf aktiv gemanagte Fonds? Sowohl als auch, aktuell halten sich Index- und aktiv verwaltete Fonds etwa die Waage. Wichtig ist, dass wir eine komplett offene » Index- und aktiv verwaltete Fonds halten sich etwa die Waage. « Dirk Degenhardt, Dekabank FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH BANK & FONDS Dirk Degenhardt | Dekabank 388 fondsprofessionell.de 1/2024

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