FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024

Als erstes Objekt hat US Treuhand in Atlanta im Bundesstaat Georgia das mit 31 Stockwerken größte Bürogebäude außer- halb der Innenstadt erworben. Mit dem Kauf habe man zudem die 25-jährige Fi- nanzierung übernommen, die etwa 50 Pro- zent unter den heutigen Konditionen ab- geschlossen wurde. „Dieser Kauf war nur aufgrund der Krise möglich“, sagt Arndt. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sind die Preise in Atlanta im Durchschnitt um mehr als 20 Prozent gesunken. Jetzt sollen die freien Flächen vermietet und die bestehenden Mietverträge verlängert werden. Mit dem Hotelkonzern Inter- Continental Hotels Group, der in dem Gebäude seine Ameri- ka-Zentrale hat, ist das schon gelungen. „Wir planen, weiter einzukaufen“, sagt Arndt. So- lange sich institutionelle Käufer zurückhielten, sei es ein „Eldo- rado für Eigenkapitalkäufer“. Bei Apartmenthäusern hält sich die US Treuhand dagegen bewusst zurück. „Wohnimmo- bilien sind immer noch viel zu teuer“, meint Volker Arndt. Living in the USA Ungeachtet dessen setzt die Münchner BVT weiter auf den Wohnungsmarkt in den USA. Im Januar startete das Unterneh- men seinen geschlossenen Publikums-AIF Residential USA 19. Der Vorgängerfonds konnte rund 80 Millionen Dollar Eigen- kapital einsammeln. Zwei Anlagen hat der Fonds bereits erworben. In den Regionen Boston und Atlanta sind bereits 550 Woh- nungen mit einemGesamtinvestitionsvolu- men von 187 Millionen US-Dollar im Bau. Auch der Nachfolgefonds will in min- destens zwei sogenannte Class-A-Apart- mentanlagen an der US-Ostküste investie- ren. Erste Projekte werden bereits geprüft. BVT investiert in Märkte, bei denen die Gehaltssteigerungen mit den Mieten mit- halten. Zudem kaufe man neben Class-A- Apartments auch bezahlbare Wohnungen für preissensiblere Mieter. Neubau rückläufig „In den USA fehlt es – genau wie hier in Deutschland – an Wohnraum in allen Be- völkerungsschichten“, ist BVT-Geschäftsfüh- rer Martin Stoß überzeugt. Die Neubautä- tigkeit für Multi-Family-Anlagen ist aller- dings nach der Corona-Pandemie in den USA deutlich zurückgegangen. Laut Stoß werden sich die Fertigstellungen im Jahr 2026 gegenüber dem aktuellen Niveau noch einmal halbieren. „Damit dürften aktuelle Neubauprojek- te zum Zeitpunkt ihrer Fertig- stellung wieder auf einen Nach- fragemarkt treffen“, hofft er. In diesem Kontext prognosti- zierte der US-Vermögensverwal- ter Principal Asset Manage- ment unlängst, dass sich der Markt für Mehrfamilienhäuser in den USA innerhalb von drei bis fünf Jahren erholen wird. In den kommenden 12 bis 18 Monaten biete sich ein Anlage- fenster, in dem finanziell gut ausgestattete Investoren profi- tieren könnten. ALEXANDER HEINTZE FP Fabian Spindler, Jamestown: „Wir werden kein reines Bürogebäude kaufen. Da sind die Preis- korrekturen noch nicht abgeschlossen.“ Martin Stoß, BVT: „In den USA fehlt es – genau wie hier in Deutschland – an Wohnraum in allen Bevölkerungsschichten.“ Bedarf nicht zu decken Baubeginne für Class-A-Apartments in USA In den USA werden zu wenige Mietwohnungen gebaut. Gegen Ende der Covid-19-Pandemie brach das Neubaugeschäft massiv ein. Quelle:WittenAdvisor 0 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000 1992 2000 2010 2020 I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I 2026 I I Baubeginn ab Q2 2023: Prognose 114.114 510.374 212.900 Zahl neuer Apartments » Ein Eldorado für Eigenkapitalkäufer. « Volker Arndt, US Treuhand SACHWERTE US-Immobilien 244 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © JAMESTOWN, BVT

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