FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024
tungsplattform Renteplusimmobilie (RPI). Hier kommt ein weiteres Ergebnis der Stu- die zum Tragen: Zwar würde fast die Hälf- te der Befragten eher ihren Lebensstil zu- rückfahren als eine Immobilienverrentung zu erwägen. Wenn aber Maßnahmen ge- gen finanzielle Engpässe ergriffen werden müssten, dann steigt die Verrentungsbe- reitschaft auf rund sieben Prozent (siehe Grafik auf Seite 246). Allein damit würde sich das Marktpotenzial für das Jahr 2030 auf rund 137 Milliarden Euro fast verdoppeln. „Die Er- gebnisse bestätigen unsere Er- lebnisse mit Kunden: Die eige- ne Immobilie hat bei Eigentü- mern einen hohen emotiona- len Stellenwert“, sagt Christoph Sedlmeier, der gemeinsam mit Julia Miller den Vorstand des Verbands bildet. „Wir erkennen in den Resultaten zudem, dass alle Produkte zur Immobilien- verrentung ähnlich verteilt sind in der Akzeptanz der Immobi- lieneigentümer – diese Vielfalt schafft Optionen im Alter, und das ist gut so. Gleichwohl entnehmen wir der Marktforschung natürlich, dass es noch viel zu tun gibt in Sachen Beratung und Aufklärung.“ Beratungsbedarf „Aus ihrer eigenen Immobilie Kapital zu gewinnen, ohne ausziehen zu müssen, ist für viele Menschen eine ideale Lösung. Es herrscht aber noch viel Unsicherheit, wel- ches Modell der Immobilienverrentung das richtige ist“, sagt Christian Kuppig, Geschäftsführer des Teilverkaufanbieters EV Liquid Home. Interessanterweise sahen die Studienteilnehmer bei der Frage nach Informationen und Beratung zu den ver- schiedenen Konzepten der Immobilienver- rentung nicht in erster Linie die Anbieter in der Pflicht. 30 Prozent erwarten viel- mehr, von ihrer Bank einschlägig beraten zu werden, 27 Prozent würden sich eher an Verbraucherzentralen wenden und 17 Pro- zent an ihre Anwälte. Je nach Altersgruppe weichen die Vorlieben übrigens stark voneinander ab: Jüngere Altersgruppen bevorzugen eine Beratung durch eine Ver- braucherzentrale oder Onlineplattformen, Ältere wünschen sich eher Empfehlungen von ihren Finanzberatern. Fazit Viele Immobilienbesitzer gel- ten als solche zwar als vermö- gend, kommen aber mangels Liquidität kaum über die Run- den. Die Verrentung der eige- nen Immobilie kann ein Aus- weg aus der Liquiditätsfalle sein – mit der Möglichkeit, die eigenen vier Wände nicht ver- lassen zu müssen. „Damit un- ter den vielen verschiedenen Modellen das richtige gefun- den werden kann, sollte man sich im Vorhinein von unab- hängigen Experten beraten las- sen“, sagt RPI-Expertin Janine Hardi. TILMAN WELTHER FP Christian Kuppig, EV Liquid Home: „Aus ihrer Immobilie Kapital zu gewinnen, ohne ausziehen zu müssen, ist für viele Menschen eine ideale Lösung.“ Janine Hardi, Renteplusimmobilie (RPI): „Man sollte sich imVorhinein von unabhängigen Experten beraten lassen.“ Wachstumsmarkt Immobilienverrentung in Deutschland Nur unter bestimmten Bedingungen eignen sich Immobilien für eine Verrentung. Das Marktpotenzial wird dennoch zunehmen. Quelle:BVIVMarktstudie2024 0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 3.000.000 3.500.000 4.000.000 2030 2024 0 50.000 10.0000 150.000 200.000 250.000 300.000 Haushalte mit direktem Potenzial Haushalte mit grundsätzlichem Potenzial 140.000 2.900.000 186.000 3.900.000 » Die eigene Immobilie hat bei Eigentümern einen hohen emotio- nalen Stellenwert. « Christoph Sedlmeier, BVIV SACHWERTE Immobilienverrentung 250 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © EV LIQUID HOME, RENTEPLUSIMMOBILIE
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