FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024
Portfolio auf Basis der Kundenvorgaben zu Risiko, Rendite, Laufzeit und Branchen. Punkten mit der Basisrente Kirschweng rät mitunter auch zu einer fondsgebundenen Basisrente. „Die ist nicht nur ein gutes Steuersparmodell für Spit- zenverdiener, sondern auch insolvenzge- schützt“, begründet der Makler. Der steuer- liche Höchstbetrag für Altersvorsorgeauf- wendungen kann dabei von Spitzenverdie- nern ausgeschöpft werden: Er liegt aktuell bei 27.565 Euro für Singles, gegebenenfalls abzüglich der Beiträge für die gesetzliche Rentenkasse. „Das Ergebnis nach Steuern hängt von den Erstattungen und Abgaben ab“, sagt Volker Looman, Finanzanalytiker aus Berlin. „Die Beiträge können zu 100 Prozent als Sonderausgaben geltend ge- macht werden, die monatlichen Renten unterliegen zu 100 Prozent der persönli- chen Besteuerung.“ Bei 40 Prozent Grenz- steuersatz in der Berufsphase und 25 Pro- zent in der Auszahlungsphase kommt man auf rund 3,7 Prozent Rendite, wenn der Kunde bis 85 lebt, hat Looman ausgerech- net. „Wer früh stirbt, nimmt wenig Ertrag mit ins kühle Grab, und wer lange lebt, ärgert die Versicherung“, bringt Looman die Unwägbarkeiten auf den Punkt. Obwohl bei der Basisrente keine Kapi- talabfindung möglich ist, sondern stets nur eine lebenslange Monatsrente fließt, ge- winnt ihr auch Hermann Weinmann eini- ges ab, zumal in der Aufbauphase vom Gesetzgeber keine Garantien gefordert wer- den. „Der heutige Markt ist aber an Un- übersichtlichkeit kaum zu schlagen“, so der Wissenschaftler vom Institut für Finanz- wirtschaft der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen. Er plä- diert für ein Standardprodukt bei der Basisrente mit Vorgabe einer bestimmten Mindestaktienquote, um für mehr Kosten- effizienz zu sorgen. Für ein solches Stan- dardprodukt sieht er zahlreiche Vorteile: einfache Vergleichbarkeit durch einheitli- che Produkt- und Kalkulationsmerkmale, klare Kostenregelungen, deutlich höhere Skalierbarkeit, bessere Operationalisierung der Kapitalanlage in Richtung Nachhaltig- keit und letztlich wieder mehr Vertrauen in die Lebensversicherung. Unterm Strich liegt es vor allem an den Produktschmieden der Lebensversicherer selbst, ob das bisherige Flaggschiff der Altersvorsorge Fahrt aufnimmt oder in der Flaute bleibt. „Dafür sind innovative Lösungen gefragt“, betont Christian Eck, Leiter Versicherungen von BNP Paribas in Deutschland. Es gehe um vier Punkte: ein Produktdesign, das kurzfristig die Nutzung höherer Kapitalmarktzinsen ermöglicht, die Wiederaufnahme wettbewerbsfähiger Garantien als wesentliches Alleinstellungs- merkmal, eine Gestaltung als überschau- bare Tranchenprodukte mit klaren Ren- ditekonditionen sowie um „die Einbin- dung einer Fondsanlage auch in der Ren- tenphase“. Bis dahin dürfte es noch ein langer Weg sein. DETLEF POHL FP » Fondsanlagen sollten auch in der Rentenphase eingebunden werden. « Christian Eck, BNP Paribas Fondspolicen mit Garantien Freie Fondsanlage und gemanagte Varianten Freie Fondsanlage Gemanagte Portfolios Maximal Kostenlose Zahl Maximal Fonds- gleichzeitig Switches/ der gleichzeitig Gesellschaft anzahl besparbar Shifts p.a. Varianten besparbar Allianz 107 10 beliebig 4 3 Alte Leipziger 167 20 12/12 4 4 Bayern-Vers. 29 5 365/12 – – Continentale 127 10 6/6 – – Europa 30 10 6/6 – – Gothaer 4 2 12/12 4 2 Hanse-Merkur 30 10 12/12 4 1 HDI – – – 3 n.a. Huk-Coburg 10 5 12/12 3 3 Inter 17 5 12/6 3 1 Neue Leben 265 20 12/24 – – Nürnberger 59 10 12/12 4 1 Öffentl. Oldenburg – – – 2 1 Provinzial Hannover – – – 1 1 Signal Iduna 84 20 beliebig 1 1 Stuttgarter 142 20 beliebig 10 1 Swiss Life 182 10 12/12 14 1 Volkswohl Bund 92 20 12/12 1 1 VRK 9 5 12/12 2 2 Württembergische 57 5 12/12 1 1 n.a.=nichtangegeben |Quelle:Assekurata-Überschussstudie2024 FONDS & VERSICHERUNG Lebensversicherung 272 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © POLAR STUDIO EUROPA-ALLEE 29 FRANKFURT I BNP PARIBAS
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