FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024

„Da der Höchstrechnungszins steigt, las- sen sich schließlich wieder höhere Brutto- beitragsgarantien finanzieren, was sicher- heitsorientierte Sparer besonders anspre- chen könnte“, so Heermann. Zumindest als positives Zeichen ist zu werten, dass viele Versicherer für das laufen- de Jahr ihre Überschussdeklarationen er- höht haben. Sollte sich der Trend fortset- zen, stünde künftig prinzipiell wieder mehr Geld für die Beteiligung an den Indizes über Caps und Quoten zur Verfügung. Die aktuelle Assekurata-Studie zeigt, dass die Verteilung der Instrumente auf die an- gebotenen Tarife etwa gleichgewichtet aus- fällt. Sieben Versicherer setzen eine Quote ein, sechs einen Cap, wobei die Allianz bei- de Instrumente kombiniert. Die anderen Anbieter nutzen entweder ein hauseigenes Beteiligungsmodell, eine individuell errechnete Quote oder machten dazu keine Angaben. Die Allianz stellte keine Daten zur Höhe des aktuellen Caps und der Quote zur Verfügung. Die Axa und die DÄV sehen für ihre Policen zusätz- lich einen „Floor“ vor, der auch eine nega- tive Wertentwicklung des Underlyings bei 1,5 Prozent begrenzt. Wenn die Märkte schwanken Policen mit Quoten sind in Zeiten schwankender Märkte vorteilhafter, da sie an positiven Indexentwicklungen stärker teilhaben als solche mit Cap. Bei einemModell mit Rendite- deckel dauert es länger, bis Ein- brüche aufgeholt sind, daher kann es leichter zu Nullrunden kommen. Das durch Schwankungen geprägte Börsenjahr 2023 zeigt es: Die Summe der Monatsren- diten, die der Dax erzielte, lag bei 19,6 Prozent. Für eine ent- sprechende Indexpolice mit einem Cap von drei Prozent hätte sich die Summe der monatlichen Renditegutschriften lediglich auf 7,1 Pro- zent belaufen (siehe Grafik). Dies liegt da- ran, dass bei einer solchen Indexpolice das Minus, das der Dax in vier Monaten ver- zeichnete, voll zu Buche schlug. In vier an- deren Monaten lag der Index aber – zum Teil deutlich – über drei Prozent im Plus. Diese Entwicklungen konnte die Police nicht voll mitnehmen. Was die Indizes angeht, die Versicherer ihren Policenkunden anbieten, so hat sich gegenüber der Assekurata-Studie für das Jahr 2022 nicht viel verändert. Nur die Tar- go hat ihr Angebot um den „Aktien Welt- weit Index“ ergänzt. Dieser bildet die Wert- entwicklung des MSCI World Index nach Euro-Umrechnung ab. So haben nun zehn Anbieter einen Korb mit zwei oder drei Indizes in ihren Produkten. Bei der SV Leben besteht er aus fünf Underlyings. Auch nachhaltige Indizes Viele Versicherer legen ihren Policen be- kannte Börsenbarometer zugrunde. Unter- nehmen wie die Barmenia, die Ergo und einige weitere konzipieren hauseigene Indi- zes.Diese basieren auf besonderen Manage- mentansätzen und sollen die Volatilität im Zaum halten. Bei der Barmenia, der SV Leben, der Stuttgarter und beimVolkswohl Bund sind darüber hinaus auch nachhalti- ge Indizes zu finden. Und wie ist es um eine nachhaltige Zukunft der Poli- cen selbst bestellt? „Um Caps oder Quoten zu finanzieren, die diese Produkte wieder at- traktiver machen würden, wä- ren Überschüsse von drei bis vier Prozent hilfreich“, sagt Lars Heermann. Doch davon sind die Anbieter noch ein Stück entfernt. Der Assekurata-Studie zufolge liegt der durchschnittli- che Überschusszins 2024 bei 2,82 Prozent. Bis die Sonne wieder strahlt, wird so man- cher Inhaber einer Indexpolice also noch ein wenig warten müssen. ANDREA MARTENS FP » Wir bieten eine Kombination aus Index- beteiligung und freier Investmentanlage an. « Markus Willmes, Axa Erhebliche Abweichungen Entwicklung des Dax nach verschiedenen Berechnungsweisen Die Summe der Monatsrenditen der Police kann im Minus liegen, selbst wenn der Index ein Plus macht. Quelle:BerechnungenvonFONDSprofessionellmitDatenvonBoerse.de -20 % -10 % 0 % 10 % 20 % 30 % 2023 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 Jahresrendite Summe der Monats- renditen Summe der Monatsrenditen mit Cap bei 3 % FONDS & VERSICHERUNG Indexpolicen 278 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © AXA

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