FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024

nicht ins Produktportfolio passen – etwa aufgrund der Größe, der Eignung für eine Fusion oder wegen einer nicht passenden Produktstrategie, berichtet Morningstar. Was das Volumen betrifft, dominiert klar die UBS. Neun der zehn größten Fonds stammen von dem Institut. Insofern dürften zunächst vor allem kleinere Credit-Suisse- Fonds von der Schließung betroffen sein. Lücken geschlossen Insgesamt vergrößere die Übernahme das Vermögensverwaltungsgeschäft der UBS erheblich, und Lücken in der Pro- duktpalette würden geschlossen, meint Morningstar-Analystin Natalia Wolfstetter. Allerdings werde die Integration noch dau- ern. Die Qualität der Fondspalette erachtet die Expertin als „solide“. Auffällig sei der relativ hohe Anteil an passiven Produkten. Diese machen gut 40 Prozent des Volu- mens aus. „Das aktive Angebot ist weniger ausgeprägt“, meint Wolfstetter. Angesichts des Aufwinds für passive Produkte kann sich dies als Vorteil im Verkauf, bei den Einnahmen aber als Nachteil erweisen. Weiterhin kam es in der Führungsetage zu einem Wechsel. Im März übernahm Aleksandar Ivanovic die Leitung der Asset- Management-Einheit. Er löste Suni Har- ford ab, die den Bereich seit 2019 gelenkt hat. Ivanovic war bisher Leiter der Regio- nen Schweiz und Europa, Naher Osten und Afrika im Asset Management der UBS. Gut möglich, dass der neue Sparten- chef erst einmal den Rotstift zücken muss: Die UBS-Führung wolle mindestens 300 Millionen Dollar in der Einheit einsparen, berichtete unlängst die Nachrichtenagen- tur Reuters und berief sich auf Insider. Die UBS wollte dies nicht kommentieren. Renditeschwäche Tatsächlich steht der Asset-Management- Bereich mit Blick auf die Profitabilität im Branchenvergleich schwach da. Das Auf- wand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income Ra- tio, CIR) beziffert die UBS für das erste Quartal auf 86 Prozent. Zum Vergleich: Der europäische Branchenprimus Amundi kam im gleichen Zeitraum auf lediglich 55 Prozent. Die DWS erreichte 68 Prozent. Trotz der Mittelzuflüsse schwanden bei der UBS in den ersten drei Monaten die Einnahmen gegenüber dem Vorquartal um fünf Prozent. Zugleich sanken immer- hin die Kosten ebenfalls um fünf Prozent. Der Gewinn vor Steuern gab allerdings um neun Prozent auf 111 Millionen US- Dollar nach. „Das Asset Management lie- ferte dank einer guten Kostendisziplin soli- de Ergebnisse ab“, umschrieb Ermotti bei der Quartalspräsentation die Entwicklung des Bereichs. Doch auf den neuen Sparten- chef Ivanovic dürfte noch viel Arbeit zu- kommen. SEBASTIAN ERTINGER FP » Das Asset Management lieferte dank einer guten Kostendisziplin solide Ergebnisse ab. « Sergio Ermotti, UBS Fusionsgestärkt Aktienkurs in Schweizer Franken Zwischen den Aktienkursen der beiden Schweizer Großbanken tat sich eine immer größere Kluft auf. Quelle:Bloomberg |Stand:30.April 2024 0 5 10 15 20 25 30 ’24 I 2023 I 2022 I 2021 I 2020 I 2019 CHF Credit Suisse UBS 13,67 12,87 24,27 0,85 Aufkommende Diskrepanz Nettomittelaufkommen europäischer Fonds Die Fondseinheit der Credit Suisse litt unter Mittelabzügen. Zeitweilig verloren auch die UBS-Fonds Geld, doch das drehte sich zuletzt. Quelle:Morningstar -4 -3 -2 0 1 2 3 4 5 6 7 Feb. ’24 Jän. ’24 Dez. ’23 Nov. ’23 Okt. ’23 Sept ’23 Aug. ’23 Juli ’23 Juni ’23 Mai ’23 April ’23 März ’23 Mrd. Euro Credit Suisse UBS VERTRIEB & PRAXIS UBS Asset Management 360 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © JASON ALDEN | BLOOMBERG

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