FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024

Sparkasse als Hofladen Zwei Sparkassen aus Nordrhein-Westfalen kooperieren mit lokalen Lebensmittelproduzenten. Die regionalen Produkte können in den Bankfilialen abgeholt werden. K ennen Sie Wagyū? Wagyū ist eine spezielle Rinderrasse aus Japan. Das Fleisch des Wagyū-Rindes ist sehr stark marmoriert und dadurch außergewöhnlich zart.Unter Feinschmeckern genießt es Kult- status. Mittlerweile werden die seltenen Rinder auch in Deutschland gezüchtet, und man kann das Fleisch hierzulande er- werben – auch in den im Bergischen Land beheimateten Filialen der Kreissparkasse Köln und der Sparkasse Gummersbach. Möglich macht dies eine Kooperation zwischen den beiden Kreditinstituten und „Bergisch Pur“, der Regionalmarke bergi- scher Lebensmittelproduzenten. „Die Zu- sammenarbeit mit Bergisch Pur ermög- licht es den Menschen, Lebensmittel direkt bei den Landwirten aus der Region zu be- stellen“, sagt Frank Grebe, Vorstandschef der Sparkasse Gummersbach. Die Bestellung wird über den „Marktplatz“, eine Online- plattform der Initiative, aufgegeben. „An- schließend werden die bestellten Produkte in Kühlboxen an Filialen der beiden Spar- kassen geliefert, wo die Kundinnen und Kunden ihre Ware in Empfang nehmen“, erklärt Grebe. Donnerstag ist Abholtag. Neben Fleisch gibt es auch Honig, Eier oder selbst gepresste Säfte aus heimischem Obst zu kaufen, außerdem Vollkornbrot von der Dorfbäckerei,Goldnierenkartoffeln und Forellen.Derzeit liefern zehn regionale Erzeuger an die Sparkassen aus.Die Wagyū- Rinder züchtet Renate Wolfgarten aus Wip- perfürth. „Tierwohl liegt uns am Herzen. Die Tiere haben täglichen Weidegang und werden mit hofeigenemGrundfutter, natür- lich frei von Gentechnik, versorgt“, betont sie.Die Landwirtin, die ihre Rinder mindes- tens drei Jahre selbst aufzieht und auch in Eigenregie schlachtet, verkaufte ihr Fleisch bisher nur über den eigenen Hof. Sie freut sich über den zusätzlichen Absatzkanal. „Wir geben den Preis vor, den wir erzielen möchten, und sind an keine Verkaufsorga- nisation oder zwischengeschalteten Handel gebunden.“Über die Onlineplattform kann man ein halbes Kilo Wagyū-Gulasch für 30,40 Euro beziehen und dann beispiels- weise in der Filiale Waldbröl der Kreisspar- kasse Köln oder in der Geschäftsstelle Nümbrecht der Sparkasse Gummersbach gekühlt in Empfang nehmen. Spürbare Eintrübung „Bergisch Pur hat das Konzept zielge- richtet auf Partner mit regionaler Verwurze- lung sowie bestehendem Filialnetz hin ent- wickelt, beispielsweise Banken und Sparkas- sen oder lokale Energieversorger, die mit uns das Alleinstellungsmerkmal der Region teilen“, sagt Carsten Sauer, Geschäftsführer des Regionalvermarktungsvereins Bergisches Land. „Wir alle gehören zur Region, und wir alle brauchen eine vitale Region. Die hiesigen Sparkassen waren unser erster An- sprechpartner, und die Begeisterung für das gemeinsame Thema war gleich gegeben.“ » Die hiesigen Sparkassen waren unser erster Ansprechpartner. « Carsten Sauer, Bergisch Pur Viele Bauern verkaufen ihre Produkte im eigenen Laden und behalten so die Hoheit über die Vermarktung und den Preis. Mitunter hilft es jedoch, beim Vertrieb Unterstützung zu haben – etwa durch die Sparkasse. BANK & FONDS Filialkonzepte 390 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © TIBANNA79 | STOCK.ADOBE.COM

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