FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024
mentteam oder am Prozess etwas ändert“, berichtet der Analyst. Nun kommt es auf die Konstellation an. „Wenn ein Co-Manager aufrückt, mit dem wir noch nie etwas zu tun hatten, dann gehen bei uns die Alarmglocken an“, sagt Poegel. „Dann müssen wir entscheiden: Geben wir dem neuen Team eine Chance oder gehen wir schnell raus?“ Bei rein quantitativ gesteuerten Fonds wiederum seien die Manager meist nicht ganz so entscheidend. Grundsätzlich will das Team eine gewisse Beständigkeit sehen. „Wir bekommen mit, wie hoch die Fluktuation bei den Häusern ist“, verrät Poegel. Es sei durchaus verständlich, wenn man sich in seinem Berufsleben mal verändern wolle. „Aber eine gewisse Grundkonstanz bei den Fondsgesellschaften muss gegeben sein.“ Partner ausgewählt Daneben wartet die Deka im Fondsver- trieb mit einer Besonderheit auf. Sie arbei- tet mit zehn ausgewählten Partnern zusam- men (siehe Kasten unten). „Im Research unterscheiden wir nicht zwischen Fonds der Kooperationspartner und denen ande- rer Häuser“, betont Poegel. Bei einzelnen Angeboten der Deka liege zwar der Fokus auf hauseigenen Fonds und denen der Partner. „Aber die überwiegende Zahl un- serer Angebote weist ein komplett offenes Universum auf,wo wir in alle zum Vertrieb in Deutschland zugelassenen Produkte in- vestieren dürfen“, hält der Analyst fest. Die Partner würden zudem regelmäßig überprüft. „Wir sind an diesem Prozess beteiligt“, führt der Researchleiter aus. „Sie bieten ein umfangreiches und gutes bis sehr gutes Produktangebot.“Es handle sich immerhin um relevante, große Häuser. „Daher kann die Wahrscheinlichkeit gege- ben sein, dass wir stärker in Fonds dieser Gesellschaften investieren.“ Dass die Deka als zentraler Anbieter des Sektors die eigenen Fonds gegenüber den Mitgliedsinstituten bevorzugt empfiehlt, weist Poegel jedoch entschieden zurück. „Die fachliche Qualität der Sparkassen in der Fondsselektion ist sehr hoch“, argu- mentiert der Experte. Seinen Kollegen bei den Sparkassen erzähle man nicht zweimal, dass die hauseigenen Produkte der Deka immer die besten seien, sagt er. „Die Fonds- analysten bei den Sparkassen reagieren genauso wie wir, wenn uns gegenüber jemand behauptet, er sei immer der Beste: Das sagen viele.“ SEBASTIAN ERTINGER FP Neues Bürogebäude der Deka in Frankfurt-Niederrad: Die Mehrheit der Mitarbeiter des zentralen Wertpapier- dienstleisters der Sparkassen zog 2022 in den Neubau. Auch das neunköpfige Team des Fondsresearch sitzt in der Lyoner Straße. Zehn Kooperationspartner – und ein Schlupfloch Die Deka-Gruppe hat im Retailgeschäft neben den Fonds der eigenen Gruppe im Rahmen der „Guided Architecture“ noch Portfolios ausgewähl- ter Asset Manager im Sortiment. Einige Sparkas- sen wollen jedoch darüber hinaus ihren Kunden weitere Strategien anbieten. Die notwendigen Da- ten mussten die Institute jedoch selbst beschaf- fen und in ihren Systemen pflegen. Die Nord-LB entwickelte mit dem Softwarehaus Dericon das Programm „BIS.on WMS“, das die Daten auch für Fonds von Anbietern außerhalb des Verbund- und Partnerkreises automatisiert bereitstellt. Die Deka zog schließlich nach. Im „S-Invest-Manager“, der neuen Wertpapierplattform des Hauses, sind nun auch Daten von Drittfonds zu finden. Mit diesen zehn Investmenthäusern kooperiert die Deka derzeit*: *ZudemkooperiertdieDekamitSwissLife fürden ImmobilienfondsSwissLifeEuropeanLiving. • Blackrock • Columbia Threadneedle • Janus Henderson • J.P. Morgan Asset Management • Fidelity International • Franklin Templeton • Goldman Sachs Asset Management • Schroders • Swisscanto • UBS Asset Management BANK & FONDS Fondsresearch 398 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © BERND MIKOSCH
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