FONDS professionell Deutschland, Sachwerte Spezial 2024
Speedboote suchen Kapital Die europäische Infrastruktur ist veraltet und die Energiewende noch lange nicht abgeschlossen. Geschickt setzen zwei neue Fondsvehikel auf einem gigantischen Investitionsbedarf auf. D ie Ereignisse der vergangenen Jahre haben uns vor Augen geführt, wie verwundbar Wirtschaft und Gesellschaft sind, wenn gewohnte Prozesse, Lieferketten und Versorgungsabläufe durch Katastro- phen unterbrochen werden. Das und die Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen, indem Ressourcen geschont werden und Alternativen zum Einsatz kommen, unter- streichen die Notwendigkeit von Investitio- nen in die Infrastruktur. Doch das ist kein nationales Phänomen. Weltweit müssen Erzeugungs- und Versor- gungseinrichtungen, Netze und Speicher modernisiert, erneuert und ausgebaut wer- den. Bereits 2016 schätzte die Europäische Investitionsbank den Investitionsbedarf für Infrastrukturen in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasser und Telekommunikation in der Europäischen Union auf 688 Mil- liarden Euro pro Jahr. Und laut einer Stu- die der ETH Zürich aus dem Jahr 2023 müssen die Infrastrukturinvestitionen in Europa bis 2025 auf 302 Milliarden Euro jährlich steigen, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Diese Beträge können weder die Europäische Union noch die National- staaten allein aufbringen. Deshalb sind pri- vate Investoren gefragt, sich am System- wandel zu beteiligen. Dafür gibt es zwei probate Anlagevehi- kel, die noch recht jung sind, aber ein aus- gesprochen attraktives Umfeld für steile Karrieren haben. Über die Chancen und Risiken des neuen European Long-Term Investment Fund (ELTIF) und des KAGB- regulierten offenen Infrastrukturfonds sprach FONDS professionell mit sechs Experten auf der Produkt- und Vertriebs- seite. Sie alle sind sich einig über das enor- me Absatzpotenzial, aber auch über die Herausforderungen im Vertrieb, der seine Kunden für die beiden neuen Vehikel zunächst noch begeistern muss. Tilman Welther (FONDS professionell): Herr Hepers, warum haben Sie sich für einen offenen Infrastrukturfonds und gegen einen ELTIF entschieden? Michael Hepers (EB-SIM): Wir haben beide Regelwerke nebeneinander gelegt.Das, was wir umsetzen wollten, wäre mit beiden Vehikeln gegangen.Wir wollen aber nur in Deutschland vertreiben und haben gezielt für deutsche Privatkunden ein Produkt gesucht. Deshalb haben wir uns nach Ge- sprächen mit Partnern vertrieblich für das FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH SACHWERTE Roundtable 14 fondsprofessionell.de 2/2024 SPEZIAL FONDS professionell sprach mit Branchenkennern über die Anlagechancen von Infrastrukturinvestments und die Unterschiede zwischen ELTIF und offenen Infrastruk- turfonds (v. l. n. r.): Michael Patzelt (Moventum) , Constanze Jacobs (Arendt & Medernach) , Jochen Kerler (Union Investment) , Michael Hepers (EB-SIM), Christoph Gisler (Swiss Life AM) und Peter Brodehser (DWS).
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