SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2023

V or einem Jahrzehnt begann mit dem Kapitalanlagegesetzbuch und der juristischen Neuregulierung von Sachwertbeteiligun- gen im Mantel des Alternativen Investmentfonds (AIF) eine neue Ära.Heute bieten auch die einst so wenig regulierten geschlossenen Fonds ein erhöhtes Maß an Transparenz und mehr Sicherheit für Investoren, die ihre Portfolios um konkrete Einzelprojekte aus den Bereichen Immobilien, erneuerbare Energien oder Infrastruktur ergänzen wollen.Dass dies trotz der nach wie vor geringeren Liqui- dität von AIF-Investments sinnvoll sein kann, steht außer Zweifel. Viele Anlagen lassen sich mit konventionellen Investmentfonds gar nicht oder nur schwer abbilden, und wie die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit klar gezeigt hat, ist jede weitere Diversifikations- möglichkeit wünschenswert. Außerdem gilt: Ausnahmslos jedes Investment kann sich auch ungünstig entwickeln. Vorherzusagen, welches das sein wird, ist nach wie vor unmöglich. In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass auch die Anlageklasse Immobilien nicht nur eine Entwicklungsrichtung kennt. Die vielen Kommentare, die zuvor suggerierten, dass es für die EZB schlicht und einfach nicht möglich sei, die Zinsen anzu- heben, weil damit die hoch verschuldeten Mittelmeeranrainer- staaten in die Bredouille kämen, haben sich mittlerweile als böser Irrtum herausgestellt, der unter anderem das Ende der Credit Suisse besiegelt hat. Bei der Geldanlage ist es jedenfalls kein Zeichen von Paranoia, auch das Schlimmste mit einzukalkulieren. Schutz bietet erstens, wenn man sein Kapital streut, und zweitens die äußerst sorgfältige Auswahl der involvierten Fondsinitiatoren, Manager und Depotbanken. Gesetze und Aufsichtsbehörden kön- nen lediglich eine formale Kontrolle ausüben. Ob ein Anbieter solide kalkuliert und Risiken und Chancen angemessen berück- sichtigt, lässt sich regulatorisch nicht sicherstellen. Wer sich professionell mit dem Thema beschäftigt, weiß, dass es in diesem Zusammenhang zwei wesentliche Erfolgsfaktoren gibt: Zum einen muss man als Berater selbst in der Lage sein, Berechnungen und Annah- men von Anbietern zu beurteilen, und zum anderen muss man wissen, wer im Markt über die benötigte Kompetenz und Seriosität verfügt. Für beides braucht man vor allem Erfahrung. Wer lang genug dabei ist, kennt die Akteure, die gut arbeiten.Wer noch nicht so lang in der Branche ist, muss sich die- ses Wissen erst erarbeiten.Optimal ist dabei der Austausch mit Kol- legen, die schon länger erfolgreich aktiv sind – etwa auf Branchen- veranstaltungen wie dem FONDS professionell Investmentforum Sachwerte. Es müssen aber auch Fachmedien und einschlägige Internetforen genutzt werden, damit ein Gesamtbild entsteht. Diese Sonderausgabe soll ein solcher Kompetenzbaustein für Ihre Recherchen sein. Wir hoffen, damit Denkanstöße und Hin- tergrundinformationen zu liefern, die Ihnen die Arbeit erleich- tern und die Investitionen Ihrer Kunden sicherer und ertrag- reicher machen. Zwei Erfolgsfaktoren » Es ist kein Zeichen von Paranoia, auch das Schlimmste mit einzukalkulieren. « 5 Brief der Herausgeber Gerhard Führing Mamdouh El-Morsi FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN

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