Welchen enormen Stellenwert der FONDS professionell KONGRESS mittlerweile für die heimische Investmentbranche hat, wurde in diesem Jahr besonders deutlich: Trotz erheblicher Anreisehürden infolge des Bahnstreiks strömten wie gewohnt Tausende Anlageberater, Vermögensberater und Investmentexperten von Banken und Sparkassen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zur größten und bedeutendsten Fachveranstaltung der Asset-Management-Industrie. Kaum jemand wollte sich die Chance entgehen lassen, bei der traditionellen Jahresauftaktveranstaltung viele hochrangige Führungspersönlichkeiten von mehr als 220 Produktanbietern und renommierte Fondsmanager aus dem In- und Ausland persönlich zu treffen.

Sie wollen die zahlreichen Höhepunkte des 22. FONDS professionell KONGRESSES noch einmal in aller Ruhe Revue passieren lassen? Kein Problem, wir haben wieder die besten Schnappschüsse für Sie zusammengestellt:


Speziell im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen an den Kapitalmärkten sorgten die über 200 Vorträge von hochkarätigen Top-Referenten auch in diesem Jahr für volle Vortragssäle.

Axel Weber: "Massive Zinssenkungen sind reines Wunschdenken"

Im Vorfeld der ersten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im neuen Jahr dämpft Axel Weber die Hoffnungen auf deutliche Zinssenkungen in naher Zukunft. "Die Geldpolitik hat jetzt bei den Zinsen den Straffungszyklus beendet", sagte der frühere Bundesbank-Präsident und Ex-UBS-Verwaltungsratschef in seiner Eröffnungsrede. Die Zinsen würden für einige Zeit nahe dem jetzigen Niveau verharren. "Starke kurzfristige Zinssenkungserwartungen sind aber reines Wunschdenken", so Weber. Dies gelte für die Eurozone ebenso wie für die USA. In beiden Fällen entschieden vor allem Zweitrundeneffekte und Lohnrunden darüber, wie die Notenbanken weiter vorgehen.


"KI ist ein hochmotivierter, aber schlampiger Mitarbeiter"

v.l.n.r.: Stefan Gödde, Richard David Precht, Marcel Reyers und Sandra Wachter
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Finanzwelt kann an vielen Stellen die Arbeit erleichtern, jedoch nicht die zwischenmenschliche Beziehung ersetzen. Diese Einschätzung kristallisierte sich bei der Eröffnungsdiskussion zum zweiten Kongresstag heraus."KI ist wie ein hochmotivierter, aber unzuverlässiger und schlampiger Mitarbeiter, dem man ständig auf die Finger schauen muss", sagte Sandra Wachter, Professorin und leitende Forscherin am Oxford Internet Institute, bei der von Wissenschaftsjournalist Stefan Gödde moderierten Diskussion mit Star-Philosoph Richard David Precht und Marcel Reyers, stellvertretender FPSB-Vorsitzender.


Von Flossbachs Investmentaffären und Kaldemorgens Joker

Wenn sich Bert Flossbach, Klaus Kaldemorgen und Peter E. Huber auf Einladung von Eckhard Sauren die große Kongressbühne teilen, geschieht etwas, was in der Investmentindustrie nicht allzu häufig passiert: Die großen Themen, die Finanzberater und ihre Kunden bewegen, werden nicht staubtrocken, sondern erstaunlich unterhaltsam behandelt. Die drei Branchenurgesteine lassen das Publikum nicht nur an ihrer jahrzehntelangen Börsenerfahrung teilhaben, sie kabbeln sich auch bühnenreif – angestachelt von Eckhard Sauren, der laut Selbstauskunft den Part der KI ("Kölner Intelligenz") übernimmt.


Wirtschaftsweise: Nachhaltiges Wachstum forcieren

Vor wenigen Wochen legte der Sachverständigenrat sein Jahresgutachten vor. In dem Bericht mit dem Titel "Wachstumsschwäche überwinden – in die Zukunft investieren" zeigen die fünf Wirtschaftsweisen Wege aus der deutschen Wirtschaftsmisere auf. Veronika Grimm, die Mitglied im Sachverständigenrat ist, konstatiert "eine herausfordernde Lage" für die deutsche Wirtschaft. Das sagte die Professorin in einer Diskussion mit den Allianz-Global-Investors-Experten Andreas Fruschki, Leiter für thematische Aktienanlagen, und Hans-Jörg Naumer, Leiter der Kapitalmarktanalyse.


So investiert Bert Flossbach in der neuen Zinswelt

Bert Flossbach ist nicht nur ein guter Portfoliomanager, auch seine Entertainer-Qualitäten lassen sich sehen. Das zeigte er zu Beginn seines Vortrages "Investieren in der neuen (Zins)Welt". Der Co-Gründer und Vorstand des Vermögensverwalters Flossbach von Storch skizzierte die politischen Krisenherde in der Welt, die Investments beeinflussen. "Wir haben selbst Krisen in Deutschland", bemerkte er, gefolgt vom Hinweis auf das "Sturmtief Claus" – eine Anspielung auf den Lokführer-Streik unter GDL-Chef Claus Weselsky, der am Mittwoch (24.1.) begonnen hatte.


Peter Bofinger: "Geschäftsmodell im Gegenwind"

Immerhin eine gute Nachricht hat Peter Bofinger: "Die Inflationsraten sehen gar nicht so schlecht aus", sagt der profilierte Wirtschaftsforscher der Universität Würzburg in seinem Vortrag auf Einladung von Generali Investments. Das ebnet der Europäischen Zentralbank (EZB) seiner Einschätzung nach den Weg zu den von Markt und Wirtschaft erhofften Zinssenkungen. Allerdings liegen die wahren Probleme tiefer, so der Ökonom. Er sagt: "Deutschlands volkswirtschaftliches Geschäftsmodell erfährt enormen Gegenwind."


Die Galanacht des DEUTSCHEN FONDSPREISES
Ein einmal mehr prall gefüllter Festsaal bildete auch in diesem Jahr den Rahmen für den ersten Höhepunkt der deutschen Investmentbranche: FONDS professionell verlieh – wieder mit fachlicher Unterstützung des renommierten Instituts für Vermögensaufbau (IVA) – den DEUTSCHEN FONDSPREIS 2024 und den DEUTSCHEN FONDSPREIS 2024 in der Kategorie Service.

Durch den Gala-Abend führte in diesem Jahr die Moderatorin Syra Feiser. Zwischen den Gängen des exquisiten Dinners begeisterte Top-Kabarettist Johann König die anwesenden Festgäste. Anschließend sorgte die Urban Club Band mit einem Hit-Feuerwerk für eine volle Tanzfläche und einen stimmungsvollen Ausklang eines unvergesslichen Abends.