So wird es definitiv nicht weitergehen! Investoren und Wirtschaft müssen umdenken. Künftig wird es aber nicht ausreichen, besonders innovativ oder kundenorientiert zu sein. Unternehmen werden zunehmend nach ihrem ökologischen Fußabdruck beurteilt werden. Das Pariser Klimaabkommen, das die Obergrenze der Erderwärmung auf 2 Grad festlegt als auch die zunehmende Sensibilisierung der Investoren für nachhaltige Themen erhöhen den Druck.

Bereits 2008 hat die Börse Euronext den Low Carbon 100 Europe® Index eingeführt und bildet damit die Wertentwicklung von 100 europäischen Unternehmen ab, die im Hinblick auf CO2-Emissionen in ihrem jeweiligen Sektor am besten bewertet werden. Hier handelt es sich also um einen „Best-in-Class“-Ansatz, der nur die „Klassenbesten“ in den Index aufnimmt.

Für den Low Carbon 100 Europe® Index werden europäische Unternehmen aus einem Anlageuniversum von 300 Firmen ausgewählt, die gemessen an ihrem Streubesitz zu den größten zählen und keinen umstrittenen Tätigkeiten nachgehen, also etwa mit Waffen handeln oder in sonst einer Weise im Rüstungssektor tätig sind. Auch abgesehen vom Rüstungssektor dürfen die Unternehmen keine unbefriedigende ökologische, soziale oder unternehmenspolitische Bilanz haben.

Unterstützt wird Euronext bei der Auswahl durch die zwei Agenturen Carbone 4 und CDP. Carbone 4 ist eine unabhängige Beratungsgesellschaft, die auf das Thema „Energiewende“ spezialisiert ist. CDP dagegen ist eine gemeinnützige Organisation, die die Auswirkungen der bedeutendsten globalen börsennotierten Unternehmen auf den Klimawandel untersuchen soll. Gemeinsam mit Carbone 4  und CDP  wählt Euronext aus dem oben genannten Ausgangsuniversum 85 bis 90 Unternehmen aus. Hinzu kommen weitere 10 bis 15 Firmen, die für das Thema Energiewende stehen. Ein wissenschaftlicher Ausschuss unabhängiger Experten wählt diese „grünen“ Werte einmal pro Jahr an Hand von zwei Kriterien aus. Sie müssen mindestens 50% ihres Umsatzes mit CO2-armen Technologien erwirtschaften und zu einem der folgenden sechs Sektoren gehören: alternative Energien, Bau, Strom, elektrische und elektronische Ausrüstung, industrielles Engineering und Verkehr.

Um den sich fortlaufend wandelnden Anforderungen im Kampf gegen den Klimawandel zu begegnen, wird die Methodik des Index regelmäßig angepasst. Nachdem etwa die UN-Klimakonferenz COP21 beschlossen hatte, die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, änderte Euronext die Index-Methodik und kann jetzt die energetische Leistung und den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens effizienter messen.

Gesucht werden insbesondere solche Unternehmen, die nicht nur durch ihre operative Leistung einen positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, sondern auch durch die Produkte, die sie an ihre Kunden verkaufen. Durch diese Weiterentwicklung hat sich der CO2-Fußabdruck des Low Carbon 100 Europe® Index im Verhältnis zum europäischen Durchschnitt  halbiert, wobei dies im Vergleich zum Ausgangsuniversum gesetzt wird, also bezogen auf den Streubesitz der 285 größten europäischen Unternehmen und den vom wissenschaftlichen Ausschuss ausgewählten 10 bis 15 grünen Werten.

Der nächste Entwicklungsschritt steht Ende dieses Jahres an. Ausgeschlossen werden dann nämlich Unternehmen, deren Tätigkeit unmittelbar mit fossilen Brennstoffen in Zusammenhang steht. Dies betrifft sowohl die Suche nach fossilen Energieträgern, deren Gewinnung, Verarbeitung, Transport und Lagerung als auch die Erzeugung von Strom aus solchen Rohstoffen.

Klimaschutz ist über ETF investierbar

Seit seinem Start vor zehn Jahren weist der Low Carbon 100 Europe® Index eine Outperformance in Höhe von 13,23 Prozent gegenüber dem MSCI Europe Index auf – und das bei einer deutlich niedrigeren Volatilität. Als erster Vermögensverwalter hat BNP Paribas Asset Management bereits 2008 einen ETF aufgelegt, der die Performance des Index durch eine vollständige physische Replikation ohne Wertpapierleihegeschäfte nachbildet. Der BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF mit der ISIN LU1377382368 verwaltet aktuell 424 Millionen Euro, hat eine Gesamtkostenquote von 0,3 Prozent pro Jahr (jeweils Stichtag: 28.11.2018) und ist über XETRA handelbar.