Die italienische Bank Monte dei Paschi steht vor einem Wechsel an ihrer Spitze. Der seit 2020 amtierende Chef Guido Bastianini soll abgelöst werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf einen Bericht der Zeitung "La Republica" meldet. Die Entscheidung über seine Zukunft soll am kommenden Montag (7. Februar) auf einer Sitzung des Aufsichtsrates fallen. Anlass des Schrittes sei ein "Problem in der Unternehmensbilanz".

Zudem übt die italienische Regierung Druck aus: Die Ablösung Bastianinis solle eine der Bedingungen sein, die die EU gestellt hat, damit sie eine Verlängerung der Ende 2021 abgelaufenen Frist gewährt, innerhalb derer der italienische Staat die älteste noch existierende Bank der Welt verkaufen muss. Ob Rom wegen des oben genannten Problems auf das Amtsende drängt oder ob es andere Gründe gibt, geht aus der Bloomberg-Meldung sowie anderen Berichten nicht hervor. 

Das Geldhaus, an dem Rom 64 Prozent hält, nachdem es im Zuge der Finanzkrise 2008 in Schwierigkeiten geriet, muss wieder privatisiert werden. Dafür hatte die EU Italien bis Ende 2021 Zeit gegeben. Ein Verkauf an die Unicredit Bank scheiterte im Oktober vergangenen Jahres. Seither sucht die italienische Regierung händeringend einen neuen Käufer für das Institut in der Toskana. (jb)