Anhaltend magere Anleiherenditen zwingen immer mehr Versicherer weltweit dazu, höhere Risiken einzugehen, damit diese ihre Rendite- und Zahlungsversprechen einhalten können. Das geht aus einer Umfrage des US-Investmentriesen Blackrock unter Versicherern hervor.

Der Risikoappetit der Assekuranzbranche hat sich gegenüber dem Vorjahreswert demnach fast verdoppelt. So gaben 57 Prozent der Befragten an, das Risiko in ihren Anlageportfolios innerhalb der kommenden zwölf bis 24 Monate anheben zu wollen. Vor einem Jahr hatten sich nur 33 Prozent entsprechend geäußert. Der Trend dürfte weiter aufwärts zeigen, denn rund 83 Prozent der Versicherer weltweit rechnen fest damit, dass die Notenbankpolitik die Asset-Preise auch in den kommenden zwei Jahren unterstützen wird.

Gas geben und bremsen zugleich
Rund 44 Prozent der Befragten sehen das anhaltende Niedrigzinsumfeld als größtes Marktrisiko, gefolgt von einem deutlichen Zinsanstieg (36 Prozent) und einer Korrektur bei den Preisen von Vermögenswerten (33 Prozent). Dementsprechend will rund die Hälfte der Befragten ihre Barbestände ausbauen – auch, um mehr Manövriermasse für taktische Allokationen zu schaffen. Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) plant, die Barbestände generell zu erhöhen. Viele Versicherer hätten also gleichzeitig einen Fuß auf dem Gas- und den anderen auf dem Bremspedal, kommentiert Blackrock-Experte Patrick Liedtke. (fp)

Detaillierte Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Anschluss als PDF-Dokument zum Download.