Der bisherige Privatkundenchef der Deutschen Bank in ihrem Heimatmarkt, Lars Stoy, rückt an die Spitze der ING Deutschland. Dies teilte der niederländische Finanzdienstleister mit. Er soll das Amt zum Anfang des Jahres 2025 von Nick Jue übernehmen, der sich nach mehr als sieben Jahren als Vorstandschef der Direktbank entschlossen habe, in die Niederlande zurückzukehren. Meldungen über einen Wechsel von Stoy in den Vorstand der ING Deutschland hatten bereits die Runde gemacht.

"Die Zeit bei der ING wird mir immer viel bedeuten und ich bin stolz darauf, was wir als Team erreicht haben", kommentiert Jue in einer Mitteilung seinen Abgang. "Genauso sehr freue ich mich über die Rückkehr in meine niederländische Heimat."

Susanne Klöß-Braekler, Aufsichtsratsvorsitzende der ING in Deutschland, gibt sich freudig über das Engagement Stoys. "Mit der Ernennung von Lars Stoy haben wir einen Nachfolger mit ausgewiesener Expertise im deutschen Markt gefunden, um den Wachstumskurs der ING in Deutschland fortzusetzen." Sie arbeitete wie Stoy früher bei der Postbank. Die misslungene IT-Migration bei der Deutschen-Bank-Tochter fiel zumindest zum Teil in den Verantwortungsbereich von Stoy.

Übergangs-Nachfolger
Claudio de Sanctis, im Vorstand der Deutschen Bank weltweit für das Privatkundengeschäft verantwortlich, schickt Stoy dennoch warme Worte hinterher: Dieser habe das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank und der Postbank in Deutschland "über viele Jahre maßgeblich" geprägt, so de Sanctis. "Er hat wichtige Impulse gesetzt und notwendige Veränderungen angestoßen und umgesetzt, um uns weiter als Marktführer in Deutschland zu etablieren", lässt sich der Vorstand in einer Mitteilung zitieren.

Dominik Hennen, bisher Leiter des breiten Privatkundengeschäfts in Deutschland, werde in dieser Rolle nun direkt an Claudio de Sanctis berichten, heißt es weiter. Hennen werde übergangsweise auch das Private Banking in Deutschland leiten. Das Wealth Management wiederum soll interimsweise Stefanie Rühl-Hoffmann lenken, derzeit Leiterin des Bereichs für hochvermögende Kunden (UHNWIs) in Deutschland. Eine endgültige Nachfolge will die größte deutsche Bank noch klären. (ert)