Die BBBank und die PSD Bank Berlin-Brandenburg möchten fusionieren. Durch den Zusammenschluss entstünde die "größte Genossenschaftsbank für Privatkunden in Deutschland mit 21 Milliarden Euro Bilanzsumme und einem betreuten Kundengeschäftsvolumen von rund 40 Milliarden Euro", wie die BBBank mitteilt.

Die Karlsruher Bank, die bundesweit tätig ist, kam per Ende Juni auf eine Bilanzsumme von 18,6 Milliarden Euro. Gemessen an dieser Kennzahl ist sie Deutschlands drittgrößtes genossenschaftliches Kreditinstitut. Die PSD Bank Berlin-Brandenburg wies per Ende Juni eine Bilanzsumme von 2,4 Milliarden Euro auf, auf der Rangliste des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) reicht dies für den 130. Platz. Gemeinsam zögen die beiden Institute an der Berliner Volksbank vorbei. Nur die Apobank ist dank ihres Firmenkundengeschäfts mit Arztpraxen, Apotheken und anderen Unternehmen aus dem Gesundheitssektor weiterhin deutlich größer.

Gemeinsame Post-Wurzeln
Interessant ist das geplante Zusammengehen aus zwei Gründen: Zum einen handelt es sich – anders als beim Großteil der Fusionen im Sektor der Genossenschaftsbanken – um einen überregionalen Zusammenschluss. Zum anderen würde sich die PSD Bank Berlin-Brandenburg damit aus dem Verbund der PSD-Banken ausklinken. Deren Historie reicht mehr als 150 Jahre zurück: Damals wurden die ersten Post-, Spar- und Darlehensvereine als Selbsthilfeeinrichtung für Mitarbeiter der Post gegründet.

Dennoch kann die BBBank in ihrer Pressemitteilung auf die "gemeinsame Historie" der Institute verweisen. Das Karlsruher Institut wurde vor gut 100 Jahren als Badische Beamten-Genossenschaftsbank von einem Postinspektor gegründet, und zwar ebenfalls als Selbsthilfeeinrichtung. "Die erfolgreiche Sondierungsphase hat gezeigt: Es passt nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch menschlich", lässt sich BBBank-Chef Oliver Lüsch in der Mitteilung zitieren.

"PSD" soll als Zweitmarke erhalten bleiben
Ziel ist es, den Zusammenschluss spätestens im kommenden Jahr nach der Zustimmung durch die Vertreter- beziehungsweise Generalversammlung zu vollziehen. Juristisch und technisch soll die PSD Bank Berlin-Brandenburg auf die BBBank verschmolzen werden. "Alle Mitarbeitenden können ihren bisherigen Arbeitsort beibehalten", heißt es in der Mitteilung.

Auch darüber, wie der Vorstand des Instituts besetzt sein soll, besteht schon Einigkeit: Lüsch soll den Vorsitz behalten. Gabriele Kellermann bleibt stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Neu ins Gremium einziehen wird Daniel Mohaupt, der im Vorstand der PSD Bank Berlin-Brandenburg für die Marktfolge zuständig ist. Grit Westermann, bisher Sprecherin des Vorstands der PSD Bank, soll als Bereichsvorständin die Marktverantwortung für Berlin-Brandenburg und das Segment "Business Banking" übernehmen.

Geplant ist außerdem, die Marke PSD Bank Berlin-Brandenburg als Zweitmarke zu erhalten, und zwar im Zuge einer "kooperativen Partnerschaft mit dem Verband der PSD-Banken", wie es in der Pressemitteilung formuliert ist. (bm)