Der Mitbegründer und Co-Chef von Lunis Vermögensmanagement, Christoph Lieber, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück. Dies teilte die Gesellschaft mit. Lieber hatte Lunis Anfang vergangenen Jahres zusammen mit Andreas Brandt gegründet und das Unternehmen gemeinsam geleitet. Die bekannte Private-Equity-Gesellschaft J.C. Flowers hält die Mehrheit der Anteile.

Die Private-Equity-Gesellschaft des Milliardärs und ehemaligen Goldman-Sachs-Bankers Christopher Flowers ist in Deutschland mit seinen Investments in die Krisen-Institute HSH Nordbank und Hypo Real Estate (HRE) bekannt geworden. Mit Lunis nahm Flowers einen weiteren Anlauf auf den deutschen Finanzdienstleistungsmarkt. Lunis wolle sich innerhalb kurzer Zeit als treibende Kraft im Konsolidierungsprozess des in Deutschland stark fragmentierten Wealth-Management-Marktes etablieren, hieß es damals.

Künftig wird Brandt den Vermögensverwalter alleine lenken. "Es war eine sehr spannende und erfolgreiche Zeit, aber nun möchte ich mich neuen Private-Equity-Projekten und Unternehmensgründungen widmen", begründet Lieber nun seinen Rückzug. Brandt soll nun vor allem das organische Wachstum vorantreiben sowie Zukäufe tätigen.

Hinter Lunis Vermögensmanagement stehen rund 20 ehemalige Privatbanker der Bank J. Safra Sarasin, die im März 2017 ihren Rückzug vom Geschäft mit wohlhabenden deutschen Kunden angekündigt hatte. Lunis setzte darauf, die ehemaligen Kunden der Schweizer zu übernehmen. Das Haus hegt darüber hinaus ehrgeizige Ziele. Bei der Gründung hatte die Gesellschaft das Ziel ausgerufen, bis Ende 2017 die Marke von einer Milliarde Euro an betreutem Kundenvermögen zu erreichen. Im Frühjahr 2018 sah sich das Haus dann "auf gutem Weg", diese Marke zu knacken. Derzeit betreibt Lunis Niederlassungen in Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg, Hannover und München. (ert)