Das Bundesland Hessen will Fritzi Köhler-Geib offenbar für den letzten offenen Posten im Vorstand der Deutschen Bundesbank nominieren. Dies hat das "Handelsblatt" am Donnerstag (4.7.) aus hessischen Regierungskreisen erfahren. Derzeit ist Köhler-Geib Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW. Die Notenbank und die KfW hätten sich zu ihrer Nominierung nicht äußern wollen, schreibt das "Handelsblatt".

Die 46-jährige promovierte Volkswirtin hat lange Zeit als Ökonomin in Deutschland, den USA und der Schweiz gearbeitet. Über zehn Jahre war sie für den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank tätig, zuletzt als Chefvolkswirtin der Weltbank in Washington, D.C. Im November 2019 wechselte sie in der gleichen Funktion zur KfW.

Sollte Köhler-Geib die Position in der Führungsriege der Bundesbank antreten, wäre diese wieder komplett. Der Vorstand besteht aus sechs Mitgliedern. Die Bestellung des Präsidenten und der Vizepräsidentin sowie eines weiteren Vorstandsmitglieds erfolgt auf Vorschlag der Bundesregierung, wie das "Handelsblatt" erläutert. Die übrigen drei Vorstandsposten werden auf Vorschlag des Bundesrats und im Einvernehmen mit der Bundesregierung besetzt. 

Hessen strebt der Zeitung zufolge an, dass Köhler-Geib bei der Bundesratssitzung im September berufen wird. Neue Vizepräsidentin der Bundesbank solle Sabine Mauderer werden, die bisher einfaches Vorstandsmitglied ist. Sie war 2018 ebenfalls von der KfW zur Bundesbank gekommen. (am)