Wegen der Niedrigzinsen muss jeder Selbstständige oder Geschäftsführer mit erheblichen Minderungen seiner Rente rechnen, warnt Uwe Eilers, Vorstand der Geneon Vermögensmanagement in Königstein am Taunus. Seit dem Jahr 2008 bis heute sind die Zinsen zehnjähriger Bundesanleihen von rund sechs Prozent auf 0,1 Prozent gefallen, in kurzlaufenden sicheren Anleihen sind die Renditen sogar negativ. In ähnlicher Weise haben sich auch die anderen Zinsanlagen entwickelt.

Für eine Rente in Höhe von 2.000 Euro pro Monat benötigte man im Jahr 2008 noch ein Kapital von rund 200.000 Euro. Daraus ließ sich bei einem Zins von sechs Prozent ein Betrag von 12.000 Euro im Jahr, also 1.000 Euro pro Monat finanzieren. Die fehlenden 1.000 Euro wurden dem angesparten Vermögen entnommen. "Beim heutigen Zins von 0,1 Prozent erzielt man nur noch 200 Euro jährlich, also ganze 18 Euro pro Monat. So müssten rund 1.982 Euro pro Monat mehr dem Kapital entnommen werden", sagt Eilers. Das sei in der Regel nicht möglich – es würde also weniger Rente bezahlt.

Beratung dringend erforderlich
Selbstständige sind von der prekären Zinsentwicklung im Besonderen betroffen, denn sie haben in der Regel keine zusätzliche Absicherung über einen Arbeitgeber. "Daher ist dringend angeraten, umgehend seine Rentenpläne überprüfen zu lassen", sagt Eilers. Dabei sei zu klären, wie hoch das bisher angesparte Kapital jetzt ist und zum Rentenbeginn sein wird. (fp)