Nach dem Einstieg beim Sachwerte-Anbieter Aquila Capital will die Commerzbank ihr Asset-Management-Geschäft offenbar weiter ausbauen. Weitere Akquisitionen sollen folgen, berichtet der Branchendienst "Finanz-Szene" und beruft sich auf Insider. Dabei gehe es nicht nur um alternative Investments, sondern auch um andere Anlageklassen, heißt es in dem Bericht. Unterschiedliche Investmentspezialisten sollen unter einem Dach vereint werden.

Die Bank wollte den Bericht auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE nicht kommentieren. Eine Sprecherin erklärte aber: "Wir sehen große Chancen, im Asset Management zu wachsen." Grundsätzlich setze das Institut dabei auf organisches Wachstum. "Gezielte Partnerschaften und selektive, ergänzende Akquisitionen sind aber auch möglich, um unser Angebot zu ergänzen", fügte die Sprecherin hinzu.

Vermögensverwaltung aufbauen
Den Vorstoß ins Asset Management unterfüttert die Bank mit hochkarätigen Personalien. So heuert das zweitgrößte deutsche Geldhaus gleich mehrere Profis vom Frankfurter Family Office Finvia an. Asad Khan startet als Bereichsleiter Asset Management. Er wird an Investmentchef Thorsten Weinelt berichten. Khan und Weinelt sollen die Vermögensverwaltung aufbauen, die "ein wesentlicher Treiber des avisierten Wachstums im Asset Management sein wird", wie die Banksprecherin mitteilte. Das Institut bestätigte damit einen Bericht des "Private Banking Magazins".

Daneben stoßen noch Ersin Soykandar als Managing Director für das Wealth Management sowie Sebastian Ahlhorn als Managing Director für die strategische Entwicklung des Wealth & Asset Managements von Finvia zur Commerzbank. Zudem habe Elena Moschner die Leitung des strategischen Projektes zum Ausbau und zur Weiterentwicklung des Asset Managements bei der Commerzbank übernommen. Sie wechselt von einem Start-up zu dem Institut.

Tochter gegründet
Commerzbank-Chef Manfred Knof hatte vergangenen November das Asset-Management-Geschäft zum Wachstumsfeld auserkoren. Dies ist Teil der Konzernstrategie bis zum Jahr 2027. Erst im August 2023 hatte das Geldhaus die Tochter Yellowfin Asset Management gegründet. Das Team besteht aus Portfoliomanagern, die 2022 von der französischen Großbank Société Générale zu den Frankfurtern zurückgekehrt waren. 2019 war das Geschäft im Zuge des Verkaufs des Bereichs Equity Markets & Commodities (EMC) an die Société Générale gegangen.

Ebenfalls im August 2023 hatte die Commerzbank Thilo Wolf als globalen Vertriebsleiter für das Asset Management engagiert. Wolf war seit 2015 Deutschlandchef von BNY Mellon Investment Management gewesen. Zu Jahresbeginn 2023 war bekannt geworden, dass er das US-amerikanische Boutiquendach verlässt. BNY Mellon IM stellt die Infrastruktur und eine Vertriebsplattform für Investmentboutiquen, die unter eigener Ägide ihre Strategien verfolgen. (ert)