Bei der Vorstellung des neuen iPhone 16 stand Apples firmeneigene KI-Technologie im Vordergrund, welche die neuen Smartphones noch leistungsfähiger machen soll. Für Benjardin Gärtner, Leiter Fondsmanagement Aktien bei Union Investment, zeigt das Beispiel, dass KI-Anwendungen immer mehr in den Alltag vordringen.

Und das sei entscheidend, meint er. Denn: "Nun muss sich zeigen, ob und wie groß die Akzeptanz beim Kunden ist. Darauf wird der Kapitalmarkt in den kommenden Quartalen genau achten." Das gelte nicht nur für Apple, sondern auch für viele andere Tech-Konzerne. Welche Firmen auf der Gewinner- oder Verliererseite stehen, werde man erst in der Zukunft wissen. Und auch, ob sich die enormen Investitionen der Unternehmen auszahlen, wird sich nach Meinung von Gärtner erst in den nächsten Jahren zeigen.

Kursrückschläge eröffnen Chancen
Momentan bleibe das dominante Thema an den Märkten, ob und wie schnell sich die Investitionen für die Unternehmen und ihre Aktionäre auszahlen werden. Gärtner: "Das hat Anfang August zu einer Korrektur bei KI-nahen Werten geführt." Positiv sei daran, dass dadurch die Konzentration an den Aktienmärkten abgenommen habe: "Es setzen nicht mehr alle Investoren auf eine kleine Anzahl von Hoffnungsträgern. Vielmehr hat der Markt in der Breite an Stärke gewonnen."

Anleger sollten in dieser Phase bei KI-nahen Titeln stark differenzieren, so der Experte. Kursrückschläge sieht er als selektive Chancen, etwa bei Plattform-Unternehmen, die über anhaltend robustes Wachstum im operativen Geschäft verfügen. Durch die jüngste Korrektur sei das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei Tech-Unternehmen wieder leicht zurückgekommen, verharre aber weiterhin auf erhöhten Niveaus. "Von den Bewertungsniveaus der 2000er Jahre während der Dot-Com-Bubble sind die Aktien aber immer noch weit entfernt", sagt der Portfoliomanager. (jh)