Aktiv gemanagte Fonds lagen 2017 in vielen Kategorien vorn, so die Ratingagentur Scope. Die Experten haben mehr als 3.000 aktiv gemanagte Fonds analysiert und untersucht, wie sich klassische Fonds im Vergleich zu ihren passiven Pendants geschlagen haben.

Ergebnis: Immerhin 53 Prozent der aktiv gemanagten Aktienfonds schnitten besser ab als der jeweilige Vergleichsindex – ein Resultat, dass sich tendenziell bereits auf Neun-Monats-Basis abzeichnete. Damit schlugen sich die Fonds im vergangegen Jahr deutlich besser als 2016, als dies nur 23 Prozent von ihnen gelang. Das beeindruckendste Ergebnis lieferte 2017 die Kategorie "Aktien Deutschland“: 87 Prozent der aktiv gemanagten Aktienfonds mit Fokus auf deutschen Titeln übertrafen die Benchmark und damit das Verfolgerfeld aus dem ETF-Lager. Damit haben sich aktiv gemanagte Deutschland-Fonds gegenüber 2016 extrem verbessert, als nur 15 Prozent von ihnen eine Outperformance erzielen konnten. 

Auch viele der rund 1.100 getesteten Rentenfonds konnten ihre Outperformance im Jahr 2017 verbessern. Insgesamt übertrafen 50 Prozent ihre Benchmark. Zum Vergleich: 2016 waren es nur 33 Prozent. Vor allem in den Kategorien  "Euro-Unternehmensanleihen Investment Grade“ und "Renten Globale Währungen“ konnten aktive Rentenportfolios die Benchmarks 2017 schlagen. Am anderen Ende des Spektrums steht 2017 die Vergleichsgruppe "Aktien Nordamerika“. Nur rund ein Drittel der aktiven Fonds erwirtschaftete gegenüber dem "MSCI USA Standard Core"-Index einen Mehrwert. Immerhin: Gegenüber 2016 stellt dies eine leichte Verbesserung dar. Damals zeigte nur rund ein Viertel der Fonds eine Outperformance.

Verbesserungsbedarf bleibt bestehen
Allgemeinen Grund zum Jubeln liefert das verbesserte Abschneiden der aktiv gemanagten Fonds für die Experten aber nicht: "Auch wenn die Verbesserung gegenüber 2016 in zahlreichen der hier betrachteten Peergroups signifikant ist, bleibt das Ausmaß, in dem aktive Fonds ihre Benchmark schlagen konnten, auch im Jahr 2017 verbesserungswürdig", sagt Scope-Analyst Alexander Geschwindner.

Das gilt insbeondere im Anleihebereich. "Bei einer Outperformance-Ratio von knapp über 50 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit, einen aktiven Fonds zu wählen, der die Benchmark schlägt, nur geringfügig über der eines Münzwurfs." Und damit deutlich zu niedrig. "Dennoch ist die Verbesserung gegenüber 2016 ein Lichtblick für die Asset-Management-Branche", sagt Geschwindner. (fp)