Der rasante Preisverfall bei zahlreichen Rohstoffen und die hartnäckige Wachstumsschwäche in China erschweren es Schwellenländern, sich an den internationalen Kapitalmärkten frisches Geld zu besorgen. Die Anleiheemissionen aus Emerging Markets sind im dritten Quartal eingebrochen, berichtet die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ): Sie gingen gegenüber dem zweiten Quartal 2015 um satte 98 Prozent auf 1,5 Milliarden US-Dollar zurück. Das war der schärfste Einbruch seit Beginn der Finanzkrise.

Auch die Kurse von bereits begebenen Schwellenländer-Schuldtiteln kamen im dritten Quartal massiv unter die Räder. Die Durchschnittsrenditen von Unternehmensanleihen aus Emerging Markets stiegen so stark wie seit vier Jahren nicht mehr. Das sei zu einem Gutteil den Sorgen über Fundamentaldaten, Rohstoffpreise und steigende Schulden zu verdanken gewesen, so die BIZ.

Entwickelte Rentenmärkte brummen
In den entwickelten Staaten laufen die Rentenmärkte dagegen rund. Unternehmen aus Industriestaaten begaben im dritten Quartal Anleihen im Umfang von 22 Milliarden US-Dollar. Das waren zwar 100 Milliarden US-Dollar weniger als im vorangegangenen Quartal. Wegen der Zuwächse in den ersten sechs Monaten dieses Jahres lagen die kumulierten Zahlen aber trotzdem auf einem Fünfjahreshoch. (fp)