Die Delta-Variante des Coronavirus ist auf dem Vormarsch, die wirtschaftliche Erholung kommt vielerorts dennoch voran. Während die USA und China inzwischen ihr Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder auf das Vorkrisenniveau steigern konnten, arbeiten andere Länder weiterhin daran, ihre Produktion hochzufahren. In Kanada liegt das BIP nach wie vor um 1,3 Prozent unter dem von Ende 2019, in der Eurozone ist das BIP noch 3,7 Prozent unter seinem alten Niveau, in Indien sind es gar 5,9 Prozent. Auch das Vereinigte Königreich, Brasilien und Japan haben sich noch nicht vollständig erholt.

Das muss allerdings keine schlechte Nachricht sein, erklären Experten des Fondsverwalters Alger Management in einem aktuellen Marktkommentar. Sie halten es für wahrscheinlich, dass die noch hinterherhinkenden Länder bald aufholen werden. Das mache diese Länder für Anleger besonders attraktiv, denn dank großer Bewertungsabschläge sind Aktien dort derzeit besonders günstig. "Nicht-US-Aktien werden mit einem etwa doppelt so hohen Abschlag gegenüber US-Aktien wie im historischen Schnitt gehandelt", schreiben die Experten. 

Tech-Aktien zum Schnäppchenpreis
Ein weiterer Grund, sich nach Titeln außerhalb der USA umzusehen: In vielen Ländern werden geldpolitische und teilweise auch fiskalische Anreize die Wirtschaft ankurbeln, erwarten die Alger-Experten, und zwar "noch lange, nachdem in den USA eine Straffung der Geldpolitik beginnt." Besonders hohe Abschläge im Vergleich zu ihren US-Pendants sehen die Finanzprofis bei Branchen wie Geschäftsprozessautomatisierung, E-Commerce und Kommunikationsplattformen. (fp)