Auf dem Gebiet der Musik war Ludwig van Beethoven ein Genie. Bei der Geldanlage stellte er sich mindestens geschickt an. Anlässlich des laufenden Beethoven-Jahres – im Dezember wäre der weltberühmte Komponist 250 Jahre alt geworden – widmet sich die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) den Finanzen des Musikgenies. Was viele Menschen wohl nicht wissen: Beethoven hatte nicht nur Noten in der Mappe, sondern auch Aktien im Depot.

Insgesamt neun Anteilscheine habe der Komponist einst gekauft, berichtete laut FAZ der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann. Das klingt zwar wenig. Heute würde dieses Investment aber 80.000 Euro entsprechen. Beethoven zockte mit den Aktien nicht, sondern behielt sie bis zu seinem Tod und vererbte sie an seinen Neffen – tat also im Grunde das, was umsichtige Finanzberater auch heute empfehlen: nämlich langfristig investieren und zugleich das Arbeitseinkommen steigern. Historikern zufolge konnte sich der Neffe über ein erstaunlich großes Vermögen freuen. Beethoven selbst hatte zu Lebzeiten immer wieder über seine finanzielle Lage geklagt.

"Allerliebste Dividende"
Der Künstler nagte nach allem, was man weiß, nicht am Hungertuch. Wenn es um Gagen ging, galt er als harter Verhandler und als jemand, der sein Einkommen im Blick behielt – also alles andere als ein vergeistigtes Genie. Offenbar kümmerte er sich auch aktiv um sein Anlagevermögen. So schrieb er angeblich kurz nach seinem Aktienkauf an die Österreichische Nationalbank: "Ich bitte Sie, was die allerliebste Dividende anbelangt, doch zu sorgen, dass ich es heute oder morgen erhalten kann, denn unser einer bedarf immer Geld. Und alle Noten, die ich mache, bringen mich nicht aus den Nöthen!!" Die Worte eines kritischen Aktionärs, der sich um seine Gewinnbeteiligung kümmert, kommentiert die FAZ. (fp)