Vortrag am FONDS professionell KONGRESS
Amundi-Chefstratege: Darauf sollten Anleger im zweiten Halbjahr achten
Investoren müssen zur Jahresmitte mit großen Unsicherheiten in Bezug auf Wachstum, Inflation und geopolitische Risiken zurechtkommen. Auf welche Positionierung Europas größter Vermögensverwalter in diesem Umfeld setzt, verrät Amundi-CIO Vincent Mortier.
"Obwohl es kurzfristig kaum Alternativen gibt, gehen wir davon aus, dass der US-Dollar im Zuge der Verlangsamung des US-Wachstums und der Lockerung der Fed schwächer wird, während der Euro und das britische Pfund wieder an Stärke gewinnen dürften", schreiben die Amundi-Experten. "In den Schwellenländern bevorzugen wir Währungen mit extrem hohen Renditen, wie die von Brasilien, Mexiko, Peru, Indonesien und Indien."
Nach Prognose des größten europäischen Asset Managers Amundi wird das globale Wachstum bis Jahresende 3,1 Prozent erreichen und 2025 bei drei Prozent liegen. 2023 betrug das weltweite Wachstum 3,2 Prozent. Die Inflation werde sich im kommenden Jahr voraussichtlich normalisieren, sodass die wichtigsten Zentralbanken ihre Zinssätze senken werden, wenn auch nicht alle gleichzeitig. Ein neuer Inflationsschub nach den US-Wahlen sei indes ein Risiko, das Anleger im Auge behalten sollten, heißt es im aktuellen globalen Investmentausblick zur Jahresmitte.
"Angesichts der sich verlangsamenden, aber hartnäckigen Inflation und des Wachstums mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten werden die Zentralbanken ihre Haltung und ihre Kommunikation sorgfältig abwägen müssen", erläutert Monica Defend, Leiterin des Amundi Investment Institutes. "Ihre Maßnahmen werden möglicherweise nicht synchronisiert sein. Aber wir erwarten, dass sich die Abweichungen in Grenzen halten werden."
Das geopolitische Risiko wird nach Einschätzung der Amundi-Experten in den nächsten Jahren weiter zunehmen, vor allem durch die Beziehung zwischen den USA und China. Auch Europa werde seinen Ansatz gegenüber China anpassen und sich auf seine eigenen strategischen Prioritäten wie Verteidigung, Energiewende und Widerstandsfähigkeit der Lieferketten konzentrieren.
"Historisch gute Chancen bei Anleihen"
"Das wirtschaftliche Umfeld ist gut für Erträge und risikoreiche Anlagen, aber das meiste Aufwärtspotenzial ist bereits eingepreist, und es wird schwierig sein, klare Katalysatoren für weitere Gewinne zu finden", meint Amundi-CIO Vincent Mortier. "Um den unsicheren Übergang in die nächste Phase des Investmentzyklus zu meistern, bevorzugen wir qualitativ hochwertige Aktien, lange Laufzeiten und Rohstoffe zur Absicherung gegen Inflationsrisiken."
Anleger sollten die historisch guten Chancen bei Anleihen nutzen sowie ihr Anlageuniversum um Aktien und Schwellenländer erweitern, so die Amundi-Experten. Rohstoffe, Real Assets und alternative Investments könnten zusätzliche Diversifizierung bieten und das Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios verbessern. Um Weiteres zu einzelnen Assetklassen zu erfahren, klicken Sie sich einfach durch die Bilderstrecke oben. (ohm)
