In einem Börsenspiel haben Kolumnisten des "Wall Street Journal" ein Portfolio aus zwölf Aktien zusammengestellt, indem sie mit Dartpfeilen auf die an der Wand befestigten Notierungen der New Yorker Börse warfen. Mit diesem Zufallsportfolio traten sie gegen ein Portfolio der besten Ideen von Fondsmanagern an. Ergebnis: Das "Dart-Portfolio" gewann mit einer Median-Rendite von 24,7 Prozent.

Thomas Grüner, Co-Chef von Grüner Fisher Investments, warnt davor, das Ergebnis zu verallgemeinern: "Eine gute Wurfleistung, keine Frage – allerdings dem Zufall unterworfen und damit nicht wiederholbar." Zudem hätten die Spielregeln verlangt, dass auch zwei Short-Positionen eingegangen werden mussten, ebenfalls durch das Zufallsprinzip ausgewählt und somit ein weiterer unkalkulierbarer Volatilitätsfaktor. So stelle sich auch die Frage, wie ratsam die Absicherung eines Aktienportfolios gegen Volatilität ist.

Absicherungen sind nur selten sinnvoll
Grüner hält Absicherungen bei Aktienportfolios nur in sehr begrenztem Maße für sinnvoll: "Genauer gesagt nur dann, wenn Sie der Meinung sind, dass der Markt in absehbarer Zukunft mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit fallen als steigen wird", so Grüner. Wenn das Ziel eines Anlegers darin bestehe, die erwartete kurzfristige Volatilität des Portfolios zu verringern, sollte er bei der langfristigen Vermögensallokation aber besser auf eine Mischung aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren setzen als auf vorübergehende Absicherungen. 

Grüners Schlussfolgerung: "Der Weg zum langfristigen Aktienerfolg führt nur über ein strategisches Konzept, das wiederholbare Renditen ermöglicht." Dartpfeile mit diesem Anforderungsprofil müssten aber erst noch erfunden werden. (jh)