Die Volksrepublik China hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung hingelegt – und ist noch lange nicht am Ende angekommen. Das Ziel der chinesischen Regierung: Bis zum 100. Geburtstag der Volksrepublik, also bis zum Jahr 2049, soll das Land zur technologischen Supermacht aufsteigen. Doch der Weg dahin ist, trotz aller Fortschritte, noch weit. "China hat noch nicht das Niveau westlicher Industrienationen erreicht", sagt Markus Zschaber, selbstständiger Vermögensverwalter aus Köln. Das zeige ein Blick auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. 2020 lag es in China bei 10.480 US-Dollar. In den USA waren es hingegen 63.400 US-Dollar pro Kopf, in Deutschland 45.730 US-Dollar. 

"Den zahlreichen Millionären und Milliardären stehen in der 1,4-Milliarden-Menschen-Nation Hunderte Millionen Wanderarbeiter gegenüber", sagt Zschaber. Das ist auch der chinesischen Regierung bewusst. Das Bestreben der Kommunistischen Partei sei es deshalb, China in eine "Gesellschaft des bescheidenen Wohlstands" zu verwandeln. Das Land belasten zusätzlich Handelskonflikte, Strafzölle und Skepsis vonseiten des Westens. Nichtsdestotrotz blickt Zschaber optimistisch in die Zukunft Chinas: "Mit den Fünf-Jahres-Plänen und Projekten wie der "Neuen Seidenstraße" oder dem Freihandelsabkommen Regional Comprehensive Economic Partnership (RECP) legt China die Grundlagen für ein anhaltend hohes Tempo."

Qualität steigern
Im zuletzt verabschiedeten Fünf-Jahres-Plan lag der Fokus auf qualitativen Verbesserungen, die das Land unabhängiger von internationalen Technologien machen sollen. "Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sollen zwischen 2021 und 2025 auf 2,8 Prozent des BIP von 16,49 Billionen US-Dollar steigen", sagt Zschaber. Zudem solle die Binnenwirtschaft gestärkt werden und sich in ihrer Entwicklung gegenseitig mit der Außenwirtschaft fördern. (fp)