Obwohl der arg zerzauste Bitcoin-Kurs kurz vor Weihnachten einen unerwarteten Freudenhüpfer vollführte und binner einer Woche um knapp 30 Prozent nach oben schoss: Cyber-Devisen haben derzeit keinen leichten Stand, sagt Thomas Heidel, Kapitalmarktexperte bei der Fidal AG in Frankfurt am Main. Er sieht dafür mehrere Gründe. Im November sorgte beispielsweise der Streit um die Aufspaltung von Bitcoin Cash für Verunsicherung in der Krypto-Gemeinde. "Daneben sind in vielen Ländern Bestrebungen im Gange, Geschäfte mit Kryptowährungen zu regulieren", so Heidel.

In Deutschland sollen Anleger vor Verlusten beim Handel mit Bitcoin geschützt werden, indem Kryptowährungen als Finanzinstrumente eingestuft werden und Geschäfte damit in der Folge erlaubnispflichtig sind. International zeigen sich die staatlichen Regulierungsorgane gegenüber der Zulassung von Bitcoin-Produkten zum Börsenhandel gespalten. "Die US-Aufsichtsbehörde verweigert bisher die Zulassung eines Bitcoin-ETF", erklärt Heidel. 

Mehr als volatil
Für Unsicherheit sorgt auch die Frage nach der Preisentwicklung des Bitcoin. "Die Bandbreite der Kursprognosen ist sehr groß", sagt Heidel. Der frühere Chef-Ökonom des Internationalen Währungsfonds Kenneth Rogoff etwa sieht Bitcoin in zehn Jahren viel wahrscheinlicher bei 100 US-Dollar als bei 100.000. Robert Küfner, "Guru" der Berliner Kryptoszene, rechnet dagegen langfristig mit einem sechsstelligen Bitcoin-Kurs. (fp)