Investments, die ethischen, sozialen oder umweltfreundlichen Kriterien genügen, sind längst auf dem Weg in den Mainstream. Das lasse sich an den konkreten Marktdaten ablesen, sagt Martin Stötzel, Managing Partner bei der unabhängigen Vermögensverwaltung Rhein Asset Management: Zum 30. September 2018 waren nach Daten des Sustainable Business Institute (SBI) rund 509 nachhaltige Publikumsfonds im deutschsprachigen Raum zum Vertrieb zugelassen. Das in ihnen verwaltete Gesamtvermögen belief sich auf 126 Milliarden Euro.

Dass nachhaltige Investments keine Spielerei sind, zeigen laut Stötzel auch die zahlreichen politische Initiativen, die diese Form der Geldanlage fördern. Die EU zum Beispiel fördert nachhaltige Finanzprodukte seit 2018 mit einem umfangreichen Aktionsprogramm. Die High-Level Expert Group on Sustainable Finance (HLEG) der EU-Kommission arbeitet zudem an einer einheitlichen Systematik für die Beurteilung von nachhaltigen Vermögenswerten. Das Ergebnis wollen die Experten bis zum Jahr 2020 vorstellen. "Zukünftig könnte es also für renditebewusste Anleger immer wichtiger werden, ihre Kenntnisse auf dem Gebiet des nachhaltigen Investments auf einem hohen Niveau zu halten", sagt Stötzel.

Asset Manager müssen auf Kurs bleiben
Im Fokus von Nachhaltigkeitsinvestments steht die Einhaltung der sogenannten ESG-Faktoren ("Environmental, Social & Good Governance"). Diese entsprechen im Wesentlichen den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UNO, zum Beispiel menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, der Abbau von Ungleichheiten oder die Armutsbekämpfung.

Stötzel rät Investoren dazu, nicht allzu blauäugig an ein Investment heranzugehen: "Die Kernfrage für Anleger lautet: Hält das Asset Management sich auch wirklich an diese Kriterien und verlässt den nachhaltigen Weg nicht, um die prognostizierten Zahlen zu erreichen?", sagt er. Nur wenn diese Faktoren gegeben seien, würden sich Portfolios wirklich nachhaltig ausrichten lassen, ist der Anlageprofi überzeugt. (fp)