Der Bitcoin-Kurs strebt weiter aufwärts. Zuletzt machten Beobachter Berichten zufolge vor allem Käufe sicherheitssuchender asiatischer Anleger, denen der schwelende Nordkorea-Konflikt Sorgen bereitet, als Ursache für die Rally der Kryptowährung aus. Der hohen Nachfrage zum Trotz werden Kryptowährungen allerdings nie "sichere Häfen" für Anleger werden – so wie etwa Gold, sagt Joe Foster, Portfoliomanager bei der Investmentgesellschaft Van Eck.

Auf den ersten Blick hätten Bitcoin und Gold zwar einige Gemeinsamkeiten: Beide werden weder von Regierungen ausgegeben noch kontrolliert und werden grenzüberschreitend gehandelt. Auf den zweiten Blick war es das aber auch schon. "Digitale Währungen sind ohne Elektrizität wertlos. Physisches Gold hingegen kann überall gelagert und sein Wert nicht von Hackern beeinträchtigt werden", sagt Foster.

Kryptowährungen dürften seiner Einschätzung nach nie dieselbe Sicherheit bieten wie das Edelmetall. Zuallererst müssen sie den Langfrist-Test bestehen. "Wir können heute nicht sagen, ob digitale Währungen mit dem technologischen Fortschritt mithalten können", sagt der Portfoliomanager. "Die Blockchain-Technologie dürfte gegenüber Hackern anfällig sein, wenn Quantencomputer zur Realität werden." Der Experte ist zudem überzeugt, dass Regierungen de facto niemals zulassen, dass digitale Devisen zur ernsthaften Konkurrenz für herkömmliche Fiat-Währungen werden.

Das Experiment läuft noch – Ausgang offen
Im besten Fall finden Bitcoin und Co. eine eigene Nische im Investment-Universum. "Im schlimmsten Fall könnten sie aber auch als gescheitertes Experiment enden", so Foster. Sicher sei derzeit nur, dass die Krypto-Märkte weiterhin schwankungsreich und daher nichts für nervenschwache Investoren bleiben. (fp)