"Sell in May and go away. But remember to come back in September": Von solchen Börsenweisheiten hält Uwe Zimmer, Geschäftsführer des digitalen Vermögensverwalters Fundamental Capital, nichts. Schließlich sind Kurse nicht saisonal bedingt, sondern folgen fundamentalen Daten – das hat der Markt eindrucksvoll im vergangenen Jahr bewiesen. "Die Stimmung war schlecht, die Börsianer verkauften, egal welcher Monat gerade im Kalender aufgeschlagen war", sagt Zimmer.

Statt vermeintlich immerwährenden Trends zu folgen, empfiehlt der Fundamental-Capital-Chef darum, auf Unternehmensbilanzen zu vertrauen: "Das mehr oder weniger unbestechliche Zahlenwerk, sagt viel über die dauerhafte Leistungsfähigkeit eines Unternehmens." In Kombination mit Branchen- und Konjunkturdaten ergebe sich so ein klares Bild, das zeigt, welche Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet sind.

Langfristige Anleger sollten nicht auf Börsenweisheiten vertrauen
Wer stattdessen auf Börsenweisheiten setze, spiele mit dem Geld: "Den Septemberspruch kann nutzen, wer am Roulettetisch schwarz oder rot setzt: Es kann klappen oder auch nicht oder es kommt die Null", sagt Zimmer. "Wer langfristig anlegt und nicht spielt, bleibt Börsenweisheiten gegenüber skeptisch." (fp)