Der Goldpreis ist kürzlich über 2.000 US-Dollar je Feinunze gestiegen. Seinen bisherigen Höchstwert hatte das Edelmetall im August 2020 bei 2.063 Dollar verzeichnet. "In 'realen', also um die Inflation bereinigten Preisen ist der Rekord gewiss noch weit entfernt, denn die über drei Jahre kumulierte Inflation ist erheblich", betont Olivier de Berranger, Investmentchef des Asset Managers La Financière de l’Echiquier (LFDE). "Doch der jüngste Aufwertungstrend ist unverkennbar." So sei der Goldpreis seit Anfang 2019 um mehr als 50 Prozent gestiegen.

Doch was steckt hinter diesem Anstieg? "Das Metall ist nicht einfach nur edel, sondern auch intelligent", ist de Berranger überzeugt. "Es reagiert – über die von den Finanzmarktakteuren eingegangenen taktischen oder spekulativen Positionen – auf geldpolitische Bedingungen, und zwar feinfühlig und vorausschauend." Im Nachhinein stelle man oft fest, dass Gold ein Vorbote von Krisen oder bedeutenden geldpolitischen Entwicklungen war, meint der LFDE-Topmanager. "2008 hatte es beispielsweise vor der großen Finanzkrise deutlich zugelegt, während die Zentralbanken ihre Zinsen anhoben." Auch 2011 habe das Edelmetall die Funktion einer effizienten Absicherung gegen die Eurokrise und die Herabstufung des Ratings der USA übernommen.

Dieses Mal könnte es ähnlich sein, mahnt de Berranger. "Unser guter alter Freund, das Gold, warnt uns – und wir sollten zuhören", rät er. Welche Warnungen das sein könnten, lesen Sie in der Bilderstrecke oben. (bm)