Lenker vermögensverwaltender Fonds lassen mit Blick auf die Aktienmärkte eine gewisse Vorsicht walten. "Qualität entscheidet", sagte etwa Timo Wesemann von der Braunschweiger Vermögensverwaltung BRW Finanz beim Asset Manager Meeting in Neuss des auf vermögensverwaltende Fonds spezialisierten Analysehauses Asset Standard. Ulrich Lingenthal von Dickemann Capital berichtete, dass sein Haus nach langer Abstinenz von Anleihen nach der Zinswende wieder Bonds ins Portfolio geholt habe.

Die Gesellschaft Ethenea gibt derzeit ebenfalls Anleihen den Vorzug vor Aktien. "Dennoch sind wir noch positiv für Aktien", betonte Michael Blümke von Ethenea. Das Haus billigt zudem der japanischen Währung Yen das Potenzial für deutliche Gewinne zu. Frank Ringelstein von der Ringelstein & Partner Vermögensbetreuung meinte wiederum, dass ein Wahlsieg Trumps den Aktienmärkten helfen könne.

Chancen im Herbst
Torsten Steinbrinker von der Schweizer Privatbank Reichmuth & Co. sah die Kapitalmärkte im geopolitischen Spannungsfeld einer heraufziehenden Konfrontation zwischen den USA und China gefangen. Die Welt werde vom Niedergang der USA und dem Aufstieg anderer Mächte wie eben China geprägt. "Doch auch im Herbst der westlichen Welt finden sich Anlagechancen", meinte Steinbrinker.

Stefan Riße von Acatis Investment schließlich betonte, dass die Inflation nicht ohne Weiteres auf niedrigere Niveaus zurückfallen werde. Langfristig würden Faktoren wie die Deglobalisierung, die Demografie und die Dekarbonisierung die Preisentwicklung prägen. Asset Standard kürte mit dem Magazin "Wirtschaftswoche" die Spitzenreiter unter den vermögensverwaltenden Strategien. (ert)