Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erwägt derzeit, Neobrokern wie Robinhood den Garaus zu machen. So könnte die Behörde das Geschäftsmodell "Payment for Order Flow" (PFOF) der Broker bald verbieten, berichtet das "Handelsblatt". Dabei handelt es sich um eine Praxis, bei der die Broker Aufträge an größere Broker weiterleiten, die die Order auf ihren eigenen Handelsplattformen platzieren statt direkt an der Börse. Für diesen Vorgang erhalten die Neobroker eine Provision.

Die SEC fürchtet dabei mögliche Interessenskonflikte. Die Behörde prüft derzeit nach, ob das PFOF-Geschäftsmodell Broker dazu bewegt, Order nicht an Handelsplätze mit den besten Kursen, sondern mit den für sie höchsten Provisionen weiterzuleiten. Aufgrund solcher Befürchtungen ist PFOF in Ländern wie Kanada, Großbritannien und Australien bereits verboten. Die Entscheidung über das Verbot in den USA muss noch getroffen werden, die Robinhood-Aktie hat allerdings bereits sieben Prozent an Wert verloren. 

Trade Republic und Co. ebenfalls unter Beschuss
Auch in der EU ist das PFOF-Modell ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Die EU-Kommission und die europäische Finanzaufsicht Esma knöpfen sich derzeit Broker wie Trade Republic, Justtrade oder Scalable vor. Auch hier bemängeln die Behörden, dass die Rückvergütungen oder Provisionserstattungen der Handelspartner die Neobroker zu Entscheidungen bewegen könnte, die nicht im Anlegerinteresse sind. (fp)