Wo der US-Dollar in einem Jahr in Relation zum Euro oder erst recht zum chinesischen Yuan notieren wird, weiß niemand genau zu sagen. Wo Donald Trump ihn gerne sähe, steht allerdings schon jetzt fest: Ganz deutlich tiefer als aktuell.

Der von Trump als Handelskonflikt deklarierte Zoff um Zölle und Einfuhrbeschränkungen mit den beiden wichtigen Außenhandels-Blöcken ist nüchtern besehen schon längst zum Währungsstreit mutiert, wie nicht wenige Beobachter konstatieren. Gerade deshalb lässt der amtierende und auf seine Wiederwahl im November 2020 hoffende US-Präsident keine unpassende Gelegenheit aus, beispielsweise Fed-Chef Jerome Powell mit abfälligen Tweets zu traktieren, die allesamt eines zum Ziel haben: Den Greenback über geforderte Leitzinssenkungen weich zu reden, um "Corporate America" im Export und damit sich selbst bei beim Wahlvolk gut aussehen zu lassen.

Ob Trumps heikle Mission gelingt, scheint fraglich. Ebenso wie vor zwölf Monaten herrscht unter den Devisen-Experten der Fondsgesellschaften eine Uneinigkeit, wie sie größer kaum sein könnte. Je nachdem, welchen Chefökonomen oder Investmentstrategen man Ende vergangenen Jahres auf seine Erwartung in Bezug auf die wahrscheinlichste Dollarentwicklung angesprochen hat, war eigentlich nur eines klar: Nix Genaues weiß man nicht.

Für 2020 scheint die Sache sehr viel eindeutiger zu sein. Nahezu alle Auguren bedeutender Fondshäuser gehen von einer Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro aus. Und das hat gute Gründe, wie unsere Bildergalerie oben zeigt. (hh/ps)