Der europäische Immobiliensektor dürfte 2017 weiterhin attraktiv bleiben, erwartet der Fondsanbieter Aviva Investors. Zwar steigt das politische Risiko, zudem signalisierte die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt, allmählich von ihrer lockeren Geldpolitik abrücken zu wollen. "Dennoch erwarten wir, dass die europäischen Anleiherenditen aufgrund des schwachen Inflationsdrucks im historischen Vergleich niedrig bleiben. Damit wird der Immobiliensektor in diesem Szenario weiterhin relativ attraktiv bleiben", sagt Gil Bar Managing Director Germany Real Estate bei Aviva Investors.

Der Immobilienmarkt in Kontinentaleuropa bietet laut Bar einen größeren Mehrwert als andere Regionen. Dennoch erwartet er nur moderate Renditen: "Für die kommenden fünf Jahre prognostizieren wir dem europäischen Immobiliensektor eine jährliche Gesamtrendite zwischen vier und fünf Prozent, wobei voraussichtlich die Industrie- und Einzelhandelsbranchen besonders gut abschneiden werden." Diese Prognosen seien allerdings mit Vorsicht zu genießen: "Wir gehen davon aus, dass schrittweise steigende Anleiherenditen die Anlageklasse zum Ende des jetzigen Jahrzehnts relativ gesehen weniger attraktiv erscheinen lassen."

Büromärkte sind attraktiv
Vor allem Büromärkte, die wissensintensive Beschäftigungen anziehen, dürften in den kommenden Jahren den Gesamtmarkt übertreffen, so Bar. Besonders positiv gestimmt ist er für Büroimmobilien in Berlin, Paris La Défense, Amsterdam und Barcelona. Dort sei mit dem höchsten Mietwachstum zu rechnen, sagt Bar: "Der Bürosektor dürfte jedoch geringere Renditen erzielen als der Einzelhandel und die Industrie, da er im Zyklus weiter fortgeschritten ist." (fp)