Immer häufiger hört man die Sorge, dass sich an den Kapitalmärkten eine Blase gebildet habe. Vorkommnisse wie die wilden Spekulationen rund um die GameStop-Aktie tragen dazu bei. Blasen platzen früher oder später, es folgt ein Bärenmarkt. Eine solche Entwicklung hält Chris Iggo, Rentenexperte bei Axa Investment Managers (Axa IM), allerdings momentan für eher unwahrscheinlich. "Die Unterstützung durch die Geldpolitik und die Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung sind nach wie vor die Hauptfaktoren für die Performance der Aktienmärkte", sagt er.

Zeitweise Spekulationsexzesse bereiten Iggo nach eigener Aussage kein Kopfzerbrechen. "Eher würde ich mir Sorgen machen, wenn die Realzinsen als Reaktion auf weltweit steigende Schulden zunähmen oder wenn die Prognosen für das Gewinnwachstum deutlich nach unten korrigiert würden", sagt er. Beides scheint aber nicht in Sicht. Bisher sieht es vielmehr so aus, als schlügen die Corona-Impfungen gut an. Investoren schauen optimistisch in die Zukunft. "Das unterstützt die Erträge und die Marktperformance", sagt Iggo.

Starke Fundamentaldaten stützen den Markt
Natürlich gibt es auch Risiken. "Es ist offensichtlich, dass die Impfkampagnen in vielen Ländern stocken", sagt Iggo. "Hinzu kommen die epidemiologischen Bedenken hinsichtlich der Infektiosität und Mortalitätsrate neuer Stämme des Coronavirus." Diese Faktoren führen wiederum dazu, dass die wirtschaftlichen und sozialen Beschränkungen womöglich länger bestehen bleiben als gedacht. "Und sogar eine signifikante Korrektur an den Aktienmärkten könnte drohen, wenn aus dem Blasenwahn Panik entsteht", gibt der Axa-IM-Experte zu bedenken. Nach wie vor ist er jedoch der Ansicht, dass die Fundamentaldaten stark sind. (fp)