Passive Investmentprodukte wie ETFs erlebten in den vergangenen Jahren einen rasanten Aufschwung. "Doch gerade im Fixed-Income-Bereich bergen sie auch viele Risiken und Nachteile im Vergleich zu klassischen aktiven Investmentfonds", sagt Uwe Diehl, Head of Client Group Germany & Austria bei Axa Investment Managers (Axa IM). ETFs müssten etwa teilweise unsinnigen Indexregeln folgen, was zu unnötig hoheen Transaktionskosten führe.

So könne es zum Verkauf von Schuldtiteln wegen einer Herabstufung des Emittenten-Ratings kommen – oder von Anleihen, deren Restlaufzeit weniger als ein Jahr beträgt. "Gerade bei Bonitätsherabstufungen erfolgt die erzwungene Veräußerung meistens zum denkbar ungünstigsten Moment", sagt Diehl.

Solche Zwangsverkäufe führten zu Renditeeinbußen von im Schnitt 0,25 Prozent pro Jahr. "Es ist deshalb essenziell, sich darüber zu informieren, ob das gewählte Anlagevehikel wegen unnötiger Transaktionskosten eine suboptimale Performance aufweist", rät Diehl.

Anlegern könnte der Zinseszinseffekt entgehen
Laut Diehl bergen ETFs eine weitere Besonderheit: "In der Regel schütten Fixed-Income-ETFs die Einkünfte aus Zinszahlungen an Anleger aus. Darüber können sich Investoren kurzfristig freuen – langfristig allerdings besteht die Gefahr, dass ihnen der mögliche Zinseszinseffekt durch die konsequente Reinvestition der Erträge entgeht", erklärt der Experte. Vor allem Investoren mit längerfristigem Anlagehorizont sollten sich bei der Auswahl ihrer Investition darüber im Klaren sein. (fp)