Aufgrund der Energiewende verlieren fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle derzeit an Bedeutung. Dafür steigt die Nachfrage nach Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt – Metalle, die für den reibungslosen Übergang zu erneuerbaren Energien unverzichtbar sind. Entsprechend hoch sind derzeit die Preise für dieser Metalle. “Wir sollten uns darauf einstellen, dass die Preise für bestimmte Rohstoffe noch einige Zeit hoch bleiben werden“, erklärt Chris Iggo, Chefanlagestratege bei Axa Investment Managers.

Die Coronakrise spielt dabei auch eine Rolle, denn die Nachfrage erholt sich nach einer Rezession üblicherweise schneller als das Angebot. Auch die steigenden Preise für CO2-Emissionszertifikate treiben die grüne Wende an – und damit die Preise für die benötigten Rohstoffe in die Höhe. Anleger können sich diesen Boom zu Nutze machen: Bei Aktien etwa hält Iggo angesichts des derzeitigen Umfelds zyklischen Werte für spannend. Er geht davon aus, dass die steigenden Rohstoffpreise zyklischsten Werten zu einem kurzfristigen Aufschwung verhelfen werden. 

Schwellenländer-Anleihen und Devisen
Auch auf der Bond-Seite können Anleger ihre Strategie an die Rohstoff-Inflation anpassen. Der Experte empfiehlt “Strategien mit kurzer Laufzeit, inflationsgebundene Anleihen und Anleihen aus Schwellenländern.“ Denn: “Diese haben sich in der Vergangenheit besser entwickelt als zinssensitive Anleihen hoher Qualität.“ Wer in Fremdwährungen investieren will, sollte nach Iggos Ansicht derzeit auf den australischen Dollar, der kanadische Dollar und der chilenische Peso setzen – deren Kurse profitieren in der Regel von steigenden Metallpreisen. (fp)