Technologische Entwicklungen bei der Datenverarbeitung und -analyse wirken sich auch auf die Finanzbranche aus – und rufen damit die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) auf den Plan. Diese hat jüngst den Bericht "Big Data trifft auf Künstliche Intelligenz" veröffentlicht. Er enthält die Ergebnisse einer Studie, an der auch Experten der Partnerschaft Deutschland, der Boston Consulting Group (BCG) und des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS mitgewirkt haben. Ziel war es, ein umfassendes Bild zu erhalten, um die Aufseher in die Lage zu versetzen, strategische Trends, Marktentwicklungen und neu entstehende Risiken – etwa aus der automatisierten Vermögensverwalung – frühzeitig zu identifizieren und angemessen zu adressieren.

"Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig es ist, dass wir uns aufsichtlich und regulatorisch mit diesen Themen befassen", sagt Bafin-Präsident Felix Hufeld. Der Innovationswettlauf um Finanzdaten habe längst begonnen. "Schon jetzt wird sichtbar, dass sich außerhalb des regulatorischen Rahmens systemische Abhängigkeiten von BDAI-Unternehmen ergeben können, also Marktteilnehmern, die sich auf die Nutzung von Big Data und Künstlicher Intelligenz spezialisiert haben", so der Bafin-Präsident.

Datensouveränität fördern
Auch mit Blick auf den Verbraucherschutz ergeben sich aus Sicht der Bafin wichtige Folgerungen: Kunden müssten stärker dafür sensibilisiert werden, welchen Wert die Daten haben, die sie preisgeben, und wer über diese verfügen kann. Um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten, gelte es nun, Rahmenbedingungen für echte Datensouveränität zu fördern. (fp)