Jamie Dimon, Chef der US-Investmentbank JP Morgan, hat mit seiner harten Kritik am Bitcoin eine neue Diskussion über die Kryptowährung ausgelöst – und sich selbst in einen Shitstorm manövriert. "Wenn wir einen Trader hätten, der mit Bitcoins handeln würde, ich würde ihn innerhalb von einer Sekunde feuern", sagte Dimon vor wenigen Tagen auf einer Bankenkonferenz in New York. Er halte Bitcoin für "Betrug", setzte er nach. 

Es gebe kaum vernünftige Gründe, Bitcoin zu nutzen, führte Dimon weiter aus. "Wenn du in Venezuela lebst oder in Ecuador oder in Nordkorea oder in einigen anderen ähnlichen Ecken. Oder wenn du ein Drogendealer, ein Mörder oder so etwas bist – dann bist du mit dem Bitcoin besser dran als mit US-Dollar“, sagte Dimon. "Es mag also einen Markt dafür geben, aber es wäre ein begrenzter Markt." Schlussendlich werde sich die Digitalwährung "in Luft auflösen.“ 

Mit seinen markigen Worten erntet der Bankchef nun viel Hohn und Spott. Bitcoin-Anhänger zeigen sich wenig erfreut über seine Ausführungen: "Der Meister des Betrugs nennt Bitcoin einen Betrug", gehört noch zu den eher freundlicheren Kommentaren im World Wide Web. Andere vermuten, er würde selbst Tausende Bitcoin besitzen und den Kurs künstlich drücken, im billiger zukaufen zu können. Dazu muss man wissen: Bitcoin-Anhänger sind ähnlich fanatisch wie Gold-Fans. Wer sich kritisch über das Leib-und-Magen-Asset äußert, hat in deren Augen das System nicht verstanden. 

"Mit Betrug kennt er sich ja aus"
Vor allem Dimons Bemerkung, hinter Bitcoin stecke ein Betrugssystem, stößt vielen Anhängern der Digitalwährung sauer auf: "Mit Betrug kennt er sich ja aus", lautete eine der häufigsten Reaktionen in Anspielung auf die zahlreichen früheren Skandale der Großbank, der Dimon vorsteht. "War es Bitcoin oder JP Morgan, die von der Regierung gerettet werden musste?", ätzte Bitcoin-Veteran Erik Voorhees, der heute einen Marktplatz für Kryptowährungen betreibt. (fp)