Gute Nachrichten für angehende Immobilienbesitzer: Der Traum vom Eigenheim dürfte weiterhin zu besten Konditionen finanzierbar bleiben. "Häuslebauer und andere Kreditnehmer dürften sich noch mindestens bis weit ins Jahr 2020 günstig verschulden können", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING in Deutschland. Grund dafür sei die letztwöchige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die erste Leitzinserhöhung ins kommende Jahr zu verschieben.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, geht davon aus, dass die negativen Einlagezinsen für Banken durch die vorsichtige Haltung der Notenbank wohl noch für längere Zeit erhalten bleiben. "Das ist gut für den Häuslebauer, schlecht hingegen für den Sparer, der sein Geld auf dem Konto liegen lässt", zitiert die FAZ den Wirtschaftsexperten. Noch immer halten die Deutschen den Großteil ihres Vermögens auf mager verzinsten Bankkonten. Laut einer Studie der Deutschen Bank waren es zuletzt etwa 2,15 Billionen Euro.

Strafzinsen für Sparer greifen um sich
Für Sparer dürfte es bald teuer werden. Erste Banken haben laut FAZ angekündigt, ihren Kunden so lange weiterhin Negativzinsen in Rechnung zu stellen, wie die EZB an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhält. "Solange die Negativzinsen uns in Rechnung gestellt werden, geben wir diese Belastung an unsere Kunden, die ihre Sichteinlagen bei uns parken, weiter", sagt etwa Josef Paul, Vorstand der Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee. Auch die Sparkasse München erklärt, über einen solchen Schritt nachzudenken. (fp)