Man kann klassischen Finanzdienstleistern derzeit nicht vorwerfen, die rosarote Brille aufzuhaben. Rund 83 Prozent der Top-Manager befürchten, einen Teil ihres Geschäfts an Fintech-Unternehmen zu verlieren. Bei Banken liegt der Anteil sogar bei 95 Prozent. Das geht aus einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC hervor. Traditionelle Finanzdienstleister gehen davon aus, binnen kurzem rund ein Viertel ihres Geschäfts an Fintechs zu verlieren. Umgekehrt rechnen Fintechs damit, 33 Prozent des Geschäfts der traditionellen Anbieter zu übernehmen.

Die größte Bedrohung stellen Fintechs laut der PwC-Erhebnung für Banken und Zahlungsverkehrsdienstleister dar. Befragte aus dem Zahlungsverkehrssektor rechnen damit, in den kommenden fünf Jahren bis zu 28 Prozent ihrer Marktanteile an Fintechs zu verlieren. Banken erwarten Einbußen von 24 Prozent. Gesellschaften aus dem Asset- und Vermögensmanagement gehen indes davon aus, "nur" 22 Prozent ihrer Marktanteile zu verlieren, bei Versicherern liegt der Wert noch etwas niedriger bei 21 Prozent.

Fintechs sehen klassische Bankenkultur skeptisch
Im Umgang mit Fintechs setzen 32 Prozent der Befragten auf Kooperationen. Laut PwC deutet das darauf hin, dass klassische Finanzunternehmen noch nicht dazu bereit sind, selbst voll in den Fintech-Bereich zu investieren. Bei der Zusammenarbeit betrachten traditionelle Anbieter vor allem die IT-Sicherheit als Herausforderung respektive als Hürde (53 Prozent), gefolgt von regulatorischer Unsicherheit (49 Prozent) und Unterschieden im Geschäftsmodell (40 Prozent).

Fragt man Fintechs, sind die größten Herausforderungen bei der Kooperation die Unterschiede in Management und Unternehmenskultur (54 Prozent), die unterschiedlichen betrieblichen Prozesse (47 Prozent) und ebenfalls die regulatorische Unsicherheit (43 Prozent). (fp)