Ausfälle beim Online-Banking, Probleme beim Geldabheben: Banken in Deutschland haben ihre IT nicht im Griff. Im vergangenen Jahr haben die Institute insgesamt 301 Vorfälle an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) übermittelt. 2019 zählte die Bafin bis zum 8. Juli bereits 160 Fälle. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).

Deutsche Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, schwerwiegende Betriebs- und Sicherheitsvorfälle unverzüglich der Aufsicht zu melden. Zuletzt erlebten unter anderem Kunden der Commerzbank nebst der Direktbanktochter Comdirect und der Deutschen Bank eine böse Überraschung, als sie Geld am Automaten abheben oder Überweisungen tätigen wollten. "Die jüngsten Ausfälle und die steigende Anzahl von Betrugsfällen im Online-Banking sind besorgniserregend", zitiert die FAZ den Grünen-Politiker Danyal Bayaz. 

Bafin will Banken-IT sorgfältig prüfen
Denn hinter den IT-Pannen stecken – anders als vielfach behauptet – in den seltensten Fällen kriminelle Attacken von außen. Oft sind es ganz banale Dinge, die die Systeme in die Knie zwingen, etwa Tippfehler von Mitarbeitern oder ein misslungenes Software-Update. Auch gilt die IT vieler Banken als hoffnungslos veraltet.
 
Experten warnen, dass es bald noch mehr Ausfälle geben könnte, weshalb auch Politiker und Aufseher die Entwicklung mit Sorge verfolgen. Die Bafin hat die veraltete IT vieler Banken schon vor einiger Zeit gerüffelt. Zudem hat die Behörde Ende vergangenen Jahres angekündigt, die Banken in Deutschland künftig regelmäßig auch in Sachen IT-Sicherheit eingehenden Prüfungen zu unterziehen. (fp)