Wer im Herbst 2016 auf inflationsindexierte Anleihen gesetzt hat, hat bisher alles richtig gemacht. Dieser Ansicht ist Dennis Ehlert, Portfoliomanager beim Fondsanbieter Bantleon. "Von September 2016 bis Januar 2017 erzielten die Titel – gemessen an der jeweiligen Staatsanleihe mit zehnjähriger Restlaufzeit – einen Mehrertrag von knapp vier Prozent im Vergleich zu gleichlaufenden nominellen Anleihen", sagt Ehlert. In Deutschland waren es etwas mehr als 3,5 Prozent und in den USA etwa zwei Prozent. 

Die Gründe für den starken Inflationsanstieg sind unterschiedlich: Donald Trump will mit seinem Paradigmenwechsel in der internationalen Wirtschaftspolitik der heimischen Industrie und Produktion wieder neuen Schwung verleihen. "Allein seine Ankündigungen haben zu einem massiven Renditeanstieg über die gesamte Zinskurve und in der Folge zu steigenden Inflationserwartungen geführt", sagt Ehlert.

Zudem vereinbarten die Opec-Länder und Russland am Jahresende eine Senkung der Ölproduktion, die einen unmittelbaren Anstieg des Rohölpreises um knapp 13 Prozent zur Folge hatte. Entsprechend scheinen die an den Finanzmärkten eingepreisten Inflations-erwartungen für die nächsten zehn Jahre nur eine Richtung zu kennen: nach oben. 

Ölpreis-Effekt dürfte verschwinden
Anleger sollten jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung der vergangenen Monate sich fortschreiben wird, warnt Ehlert: "Der Basiseffekt der Ölpreise, der maßgeblich die Inflationsraten in die Höhe getrieben hat, wird im ersten Quartal 2017 allmählich verschwinden." Er rät, in den ersten drei Monaten des neuen Jahres Positionen in inflationsindexierten Staatsanleihen aus Großbritannien mit Gewinn zu verkaufen und stattdessen in inflationsindexierte Staatsanleihen aus der Eurozone oder den USA zu investieren. "Dort sehen wir aufgrund der sich positiv entwickelnden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch weiterhin Potenzial, auch wenn mit einer langsameren Dynamik zu rechnen ist", sagt Ehlert. (fp)